Basel-StadtErster Kanton setzt auf künstliche Intelligenz bei Corona-Bekämpfung
Basel-Stadt entwickelte als erster Kanton eine App, die DSA-Contact-Tracing und Begleitung der Quarantäne erleichtert. Künstliche Intelligenz spielt eine immer wichtigere Rolle in der Pandemiebekämpfung.
Darum gehts
Apps und künstliche Intelligenz werden zur Entlastung des Contact-Tracings wegen der hohen Fallzahlen immer wichtiger.
Basel-Stadt hat bereits seit Mai eine App für Corona-Infizierte erfolgreich in Betrieb und will jetzt noch mehr Prozesse automatisieren.
Dafür setzt er nun auf robotosierte Prozess-Automation und arbeitet mit einem deutschen Unternehmen zusammen.
Zeit ist der kritische Faktor bei der Pandemiebekämpfung, das hat sich über die vergangenen Monate gezeigt. Schon im Frühling lancierte der Kanton Basel-Stadt zur Unterstützung des Contact-Tracings deshalb eine App. Wir sahen in dieser Phase, dass wir ohne technische Unterstützung mit den üblichen IT-Mitteln schnell in Engpässe kommen können», erklärt Anne Tschudin, Leiterin Kommunikation beim Basler Gesundheitsdepartement.
Die Covid-Care-App, die der Kanton zusammen mit dem Beratungsunternehmen KPMG entwickelte, ist simpel. Sie erleichtert das Monitoring von Corona-Patienten. Mit einer täglichen Pushmeldung werden sie aufgefordert, einen Gesundheitsfragebogen auszufüllen. Werden kritische Symptome gemeldet, erfolgt automatisch eine Meldung an den kantonsärztlichen Dienst. User können medizinische Hilfe aber auch aktiv anfordern. Auch die Nachverfolgung von Kontakten der Infizierten ist über die App möglich.
«Die Nutzung der App ist freiwillig», betont Tschudin. Seit Inbetriebnahme im Mai wurde die Anwendung über 4100-mal heruntergeladen, das entspricht mehr als 70 Prozent der erfassten Corona-Fälle. Inzwischen wurde sie auch von den Kantonen Baselland und Graubünden übernommen.
Der Roboter arbeitet immer und fehlerfrei
Basel-Stadt will die Pandemiebekämpfung aber noch weiter digitalisieren. Die künstliche Intelligenz soll möglichst viele Verwaltungsaufgaben übernehmen. Dazu wurde ein Vertrag mit dem deutschen Unternehmen Roboyo unterzeichnet, das sich auf robotisierte Prozessautomation spezialisiert hat. «Der RPA arbeitet schneller, rund um die Uhr, macht keine Fehler, reduziert die Kosten und dokumentiert alle Arbeiten lückenlos», verspricht das Unternehmen.
Beim Contact-Tracing übernimmt der digitale Roboter künftig zeitfressende Schnittstellenarbeit wie Datenübertragung und Datenbankverküpfung, die bis jetzt durch Mitarbeitende geleistet wird. «Unauffällige und wertvolle Basisarbeiten», wie es Tschudin nennt. Oder ein «revolutionärer Schritt in der intelligenten Prozessautomatisierung», wie es das deutsche Start-up nennt.
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Hier findest du Hilfe:
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Dargebotene Hand, Tel. 143