Erstmals seit Jahrzehnten: Erstmals seit Jahrzehnten – Finnland sperrt Autobahn für Kampfjet-Übungen

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Erstmals seit JahrzehntenErstmals seit Jahrzehnten – Finnland sperrt Autobahn für Kampfjet-Übungen

Helsinki hat einen Autobahnabschnitt in Zentralfinnland gesperrt, um seine Kampfjet-Piloten dort Landungen und Starts üben zu lassen. Auch das rasche Betanken bei laufendem Triebwerk wurde trainiert.

Eine F/A-18 Hornet im Landeanflug auf den Autobahnabschnitt bei Joutsa.
Für die Übung wurde ein zwei Kilometer langer Abschnitt freigegeben.
Die Luftwaffe verfügt über 55 F/A-18-Kampfflugzeuge.
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Eine F/A-18 Hornet im Landeanflug auf den Autobahnabschnitt bei Joutsa.

REUTERS

Darum gehts

Das gab es schon seit Jahrzehnten nicht mehr: Die finnische Regierung hat einen Autobahnabschnitt rund 200 Kilometer nördlich von Helsinki für fünf Tage gesperrt, um die Strasse für Starts und Landungen seiner Militärflugzeuge vorzubereiten. Für den Kriegsfall hat das Land rund ein Dutzend Stellen seiner Autobahnen dafür vorgesehen, als improvisierte Star- und Landebahnen zu dienen.

Der Abschnitt bei Joutsa, den die Luftwaffe nun verwendet, ist allerdings seit Jahrzehnten nicht mehr für diesen Zweck genutzt worden, da er die wichtigste Verbindung zwischen der Hauptstadt und dem Norden des Landes ist. Dennoch brauchte die Luftwaffe nur wenige Tage, um den Autobahn-Abschnitt für die Übungen vorzubereiten, an denen 200 Personen teilnehmen und nebst den F/A 18-Hornets und den älteren Hawk Mk 51-Trainingsflugzeugen weitere Flugzeuge der Air Force landen und starten werden. Auch das sogenannte «Hot Refuelling» – das Schnellbetanken der Jets mit laufendem Triebwerk – wird praktiziert.

Etliche Einheimische strömten zum Abschnitt in Joutsa, um das Treiben auf dem zwei Kilometer langen Strassenabschnitt zu verfolgen.

«Ich glaube, dass alle unsere vorgesehenen Strassen-Flugbasen in ziemlich guter Verfassung sind und in wenigen Tagen in Betrieb genommen werden könnten», sagt Oberst Vesa Mantyla, Oberkommandierender der Luftwaffe. Um seine Jets zu beschützen, kann die Luftwaffe diese in kurzer Zeit über das ganze Land verteilen, was jährlich eingeübt wird. «Die Drohungen aus Russland sowie das, was das Land mit seinen Marschflugkörpern und ballistischen Raketen anrichtet, beweisen uns, dass unser Konzept richtig ist.»

Finnland will wie Schweden der Nato beitreten, seit der Nachbarstaat Russland die Ukraine überfiel. Nach der Teilmobilisierung der russischen Armee versuchten Tausende von Russen im wehrfähigen Alter, in das Schengen-Land zu flüchten. In der Nacht auf Freitag hat Helsinki seine Grenzen nun aber für Reisende aus Russland ohne entsprechendes Visum geschlossen.

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(DPA/trx)

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