Jahresrückblick mit Amélie Galladé – «Es braucht endlich Teenager in der Corona-Taskforce»

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Jahresrückblick mit Amélie Galladé«Es braucht endlich Teenager in der Corona-Taskforce»

20 Minuten sprach mit Jungpolitikerin Amélie Galladé (17) über ihre politischen Ambitionen und was sie bei der Pandemiebewältigung anders machen würde.

Jungpolitikerin Amélie Galladé strebt nach ihrer Matura eine Nationalratskandidatur an.
Zurzeit ist die 17-Jährige Co-Präsidentin des Jugendparlaments des Kantons Zürich.
Die 17-Jährige ist die Tochter von Alt-Nationalrätin Chantal Galladé.
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Jungpolitikerin Amélie Galladé strebt nach ihrer Matura eine Nationalratskandidatur an.

Lagunan Kaneshan (Varnam)

Amélie Galladé ist Co-Präsidentin des Jugendparlaments des Kantons Zürich und Tochter von Alt-Nationalrätin Chantal Galladé. Die 17-jährige Gymnasiastin erwägt nach ihrer Matura eine Nationalratskandidatur. Im Gespräch mit 20 Minuten lässt die Jungpolitikerin das zu Ende gehende Jahr Revue passieren.

Amélie, was hat dich dieses Jahr bewegt?

2021 ist unglaublich viel Bewegendes passiert. Im Ausland waren dies beispielsweise der Sturm aufs Kapitol und die Vereidigung von Kamala Harris als erste weibliche Vize-Präsidentin der USA. Zudem feierte die Schweiz dieses Jahr das 50. Jubiläum des Frauenstimmrechts. Ich finde es toll und vor allem wichtig, dass damit erneut die Aufmerksamkeit auf die Gleichstellung der Geschlechter gelenkt wurde. Sonst stand Corona politisch und gesellschaftlich durchgehend im Vordergrund.

Wie hat Corona dich und dein Umfeld beeinflusst?

In der Schweiz hat die Pandemie die Jungen stark getroffen. Wir waren sehr eingeschränkt. Aus Solidarität haben wir die Krise mitgetragen. Es war jedoch schwierig. Die psychische Belastung hat wegen der Isolation und der eingeschränkten sozialen Kontakten stark zugenommen. Zudem wurden wir dieses Jahr Zeuginnen und Zeugen, wie eine Krise die Gesellschaft spalten kann. Dem Corona-Diskurs kann man sich nicht entziehen und es kommt zu Konflikten, Reibungen und hitzigen Diskussionen. Ich finde es aber sehr schade, wenn man dabei den Respekt gegenüber Andersdenkenden verliert.

Wie stehst du zur aktuellen Pandemiebewältigung?

Aktuell ist leider kein Ende der Pandemie in Sicht. Auch im nächsten Jahr wird sie den Takt angeben. Deshalb ist es wichtig, dass Jugendliche endlich aktiv in die politischen Entscheide miteinbezogen werden. Wir brauchen eine Vertretung in der Corona-Taskforce. Nur so kann die Politik unsere Bedürfnisse besser verstehen und auf diese eingehen.

Was muss sich nächstes Jahr auf politischer Ebene ändern?

Ich habe bereits als Kind erkannt, dass die Politik der wirksamste Weg ist, um etwas zu verändern. Ich hoffe deshalb, dass nächstes Jahr über das Stimmrechtsalter 16 abgestimmt wird. Jugendliche können als Erwachsene nur aktiv mitwirken, wenn sie früh in den politischen Prozess eingebunden werden. Das Interesse für den demokratischen Prozess wächst nicht von heute auf morgen. Neben der Pandemiebewältigung muss zudem die Klimapolitik oberste Priorität haben. Die Krise ist existenziell und die Schweiz muss einen Weg finden, trotz des Neins zum revidierten CO2-Gesetz ihre Emissionen radikal zu senken.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Corona-Zeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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