Etikette-Coach William Hanson empfiehlt 15 Minuten Verspätung

Zu einer Dinnerparty hast du Gäste eingeladen. Doch niemand klingelt zur verabredeten Zeit – erst 15 Minuten später. Bist du erleichtert, weil du so weniger Stress hattest? Genervt, samt der Sorge, das Essen wurde kalt? Findest du es unhöflich? William Richard Henry Hanson FRSA, britischer Etikette-Coach, behauptet: 15 Minuten später – das gehöre sich so.

In einem Tiktok-Video fragt Hanson zunächst, was der Unterschied zwischen der Ankunftszeit einer privaten Verabredung und eines Businessmeetings sei. Und klärt auf: «Bei einem geschäftlichen Treffen solltest du fünf Minuten eher erscheinen. Bei einem privaten – erst recht am Abend, wenn du eingeladen bist – zehn bis 15 Minuten später als die vereinbarte Zeit.»

Unter dem Video fügt der zweifache Bestsellerautor und Podcasthost lediglich hinzu: «Wie bei allen Etikette-Fragen kommt es auf den Kontext an! Sei nicht die- oder derjenige, der ständig zu spät kommt – das mag niemand.» Zusätzlich fordert er seine Community dazu auf, mehr zu den Themen Etikette und Pünktlichkeit zu lernen.

Unter den 1924 Kommentaren finden sich etliche Vermutungen, was der Grund für Hansons Ratschlag sein könnte. Die meisten User glauben, es gehe vor allem darum, Gastgebern einen Gefallen zu tun, sollten diese mit den Vorbereitungen etwas spät dran sein.

Eine Userin schreibt, in Südafrika habe das spätere Erscheinen von zehn bis 15 Minuten sogar einen eigenen Begriff: Bantu Time. Zwei User diskutieren wiederum darüber, ob zu frühes Erscheinen nicht auch eine Form von Unpünktlichkeit sei. Eine Userin trickst regelmässig zu spät kommende Kolleginnen und Kollegen aus, indem sie ihnen eine andere Zeit nennt.

Bist du immer etwas früher da, um bloss nicht zu spät zu kommen? Hältst du dich exakt an die angegebene Uhrzeit und wartest notfalls vor der Tür? Oder siehst du es etwas lockerer und kommst auch mal später? Und wie empfindest du es, wenn du selbst der Gastgeber oder die Gastgeberin bist?