Wegen Brandgefahr - EU will Schweizer Bergbahnen das Fondue in der Gondel verbieten

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Wegen BrandgefahrEU will Schweizer Bergbahnen das Fondue in der Gondel verbieten

Das Gesetz existiert schon länger, nur durchgesetzt wurde es bisher noch nicht. Dürfen wir bald in Seilbahnen kein Fondue mehr essen?

Das Fondue-Essen in Seilbahnen könnte bald deutlich erschwert werden.
Grund dafür ist eine Norm der EU.
Die Verwendung von Brennsprit ist in Seilbahnen verboten.
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Das Fondue-Essen in Seilbahnen könnte bald deutlich erschwert werden.

Matterhorn Zermatt Bergbahnen

Darum gehts

  • Eine bisher kaum bekannte EU-Norm verbietet eigentlich die Verwendung von Fondue-Brennsprit in Seilbahnen.

  • Das Bundesamt für Verkehr wurde nun aktiv und informierte die Seilbahnbetreibenden über die Vorschrift.

  • Was für Alternativen möglich sind, wird derzeit abgeklärt.

Kerzen, Fendant, Fondue – und das alles noch in einer Gondel. In Tourismusgebieten wie Zermatt und Grindelwald sind solche Angebote sehr beliebt. Doch damit könnte bald Schluss sein. Grund dafür ist eine EU-Norm von 2019 zum Brandschutz, wie der «Walliser Bote» berichtet. Bisher wurde die Norm noch nicht umgesetzt, doch jetzt wurde das Bundesamt für Verkehr aktiv.

In einer Mitteilung des BAV heisst es laut «Bote»: «Sämtliche Aktivitäten mit offenem Feuer an Bord aller Arten von geschlossenen Seilbahnfahrzeugen und alle Transporte von brennbaren Gasen und Flüssigkeiten während der Beförderung von Fahrgästen sind verboten.»

Bedauern bei der Branche

«Der Entscheid ist für die ganze Branche zu bedauern, weil das Angebot bei den Gästen ein richtiger Renner ist», sagt Roman Rogenmoser, CEO der Touristischen Unternehmung Grächen VS, wo ein Seilbahn-Fondue angeboten wird, zum «Boten». Bei den Matterhorn Zermatt Bergbahnen ist die Fondue-Gondel derzeit nicht buchbar, wie auf der Webseite zu lesen ist.

Screenshot Matterhorn Zermatt Bergbahnen.

Externe Kontrollen wird es in dem Sinne aber nicht geben. Michael Müller, Mediensprecher des BVA sagt auf Anfrage von 20 Minuten: «Zuständig für die Sicherheit sind die Bergbahnen. Sie haben selber ein Interesse an Brandschutz.»

«Entschieden ist noch nichts»

Die Bahnen seien aber über die neuen Regeln informiert worden. «Wie diese Brandschutzvorschriften im Detail umgesetzt werden und unter welchen Umständen ein Fondueangebot in Seilbahnkabinen zulässig wäre, ist Gegenstand von laufenden Gesprächen mit dem Seilbahnverband», so Müller. «Fondues lassen sich auch mit anderen Methoden aufheizen. Wir sind offen. Entschieden ist noch nichts. Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden, welche die Fondue-Liebhaber und -Liebhaberinnen befriedigen wird.»

Alternativen können beispielsweise der Ersatz von Brennsprit durch Brennpaste sein. Oder der Einsatz von elektrischen Rechauds. Immerhin: Wie der «Bote» schreibt, weiss man beim BAV von keinem Feuer-Zwischenfall im Zusammenhang mit Seilbahn-Fondues.

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