Player of the MatchGranit Xhaka jagt Ronaldo-Rekord
In zwei der vier Nati-Partien wurde Granit Xhaka zum Spieler des Spiels gewählt. Aber nach welchen Kriterien findet diese Wahl statt?
Darum gehts
Bei jedem EM-Spiel wird der Player of the Match gekürt.
Granit Xhaka wurde diese Ehre schon fünf Mal zuteil.
Wir erklären, wie diese Wahl jeweils zustande kommt.
Vor dem ersten EM-Spiel der Schweizer Nati gegen Ungarn zog Murat Yakin mit Michel Aebischer einen Trumpf aus dem Ärmel. Und der als Linksverteidiger spielende Mittelfeldmann stach, mit einem Tor und einer Vorlage zahlte er das Vertrauen zurück. Trotz der überragenden Leistung wurde der Bologna-Akteur nicht mit dem «Player of the Match»-Award belohnt.
Diesen gewann Granit Xhaka. Für den Nati-Captain war es die vierte Auszeichnung im achten EM-Spiel seiner Karriere. Damit stieg er in den illustren Kreis von Zinédine Zidane, Luka Modric und Andrea Pirlo auf. Für seine Performance gegen Gastgeber Deutschland holte er dann den fünften Preis.
Und jetzt haben mit Cristiano Ronaldo und Andres Iniesta mit je sechs nur noch zwei ehemalige Europameister mehr Auszeichnungen als der Schweizer. Doch wie wird man Player of the Match? Wer bestimmt das? Und was wird bewertet?
Gremium bestehend aus Legenden
Um die EM-Spiele zu beobachten und neue Entwicklungen im taktischen sowie im spielerischen Bereich zu erkennen, hat die Uefa für die EM ein Gremium von sogenannten technischen Beobachtern zusammengestellt. Dazu gehören unter anderem Fabio Capello, Rafa Benitez, David Moyes, Ole Gunnar Solskjær sowie acht weitere grosse Namen aus dem europäischen Fussball. Einen Schweizer sucht man in dieser Liste vergebens.
Es sind auch sie, die den Player of the Match bestimmen. Dafür beurteilen sie die Spieler nach unterschiedlichen Kriterien, die mehr umfassen sollen als nur harte Fakten wie Tore und Vorlagen. So werden zum Beispiel aussergewöhnliche Fähigkeiten im Angriff oder der Verteidigung bewertet, taktische Reife und Effizienz fliessen ebenfalls in die Bewertung ein. Aber auch positives und respektvolles Verhalten wird belohnt.
Wird Granit Xhaka auch gegen England zum Man of the Match?
Startschuss an der EM 1996
Mithilfe der Informationen, die die technischen Beobachter an den Spielen jeweils sammeln, erhofft sich die Uefa, den Fussball weiterzubringen. Ex-ManUnited-Coach und Beobachter David Moyes erklärt es folgendermassen: «Die Ideen, die man durch das Beobachten der Trainer auf höchster Ebene erhält, können bis hinunter zu den Jugendmannschaften genutzt werden.»
Um dieses Vorhaben umzusetzen, kann der Fussballverband auf eine grosse Bibliothek an Informationen zurückgreifen. Denn dieses Projekt begann vor 28 Jahren an der EM 1996 in England. Auf Clubebene war der legendäre Champions-League-Final 1999 zwischen den Bayern und Manchester United die erste Partie, zu der ein vollumfänglicher Bericht erstellt wurde.

Das Viertelfinal-Duell in Zahlen.
20min/Jonathan MüllerKomm zum Public Viewing von 20 Minuten im Fifa Museum
Beim Fifa Museum Public Viewing, präsentiert von 20 Minuten, seid ihr hautnah dabei, wenn in Deutschland um den EM-Titel gekämpft wird. Am Sonntag steht der Final an – leider ohne die Nati. Beim Fifa Museum Public Viewing, präsentiert von 20 Minuten, könnt ihr diesen natürlich trotzdem schauen – und das zusammen mit Experten. So wird dann nebst Pascal Zuberbühler auch Alain Sutter zu Gast sein. Alle Infos zum Public Viewing bekommt ihr hier.