Schweizer Zug nach London: Eurotunnel plant Direktverbindung

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EurotunnelSchweizer Zug direkt nach London? Tunnel-Betreiber will es auch

Der Betreiber des Eurotunnels verkündete eine Partnerschaft mit einem Londoner Bahnhof. Ihr Ziel: Mehr Reisende nach London zu bringen. Dabei erwähnt der CEO die Schweiz explizit.

Der Betreiber des Eurotunnels will mehr Reisende über den Ärmelkanal bringen.
Dazu ging er eine Partnerschaft mit dem Londoner Bahnhof ein.
Dies erhöht die Hoffnungen auf eine Direktverbindung Schweiz-London. Doch bleiben noch Hürden übrig, die in der Schweiz dazu überwunden werden müssen.
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Der Betreiber des Eurotunnels will mehr Reisende über den Ärmelkanal bringen.

IMAGO/Andia

Darum gehts

  • Der Betreiber des Eurotunnels durch den Ärmelkanal und der Londoner Bahnhof St. Pancras verkündeten eine Partnerschaft.

  • Ziel der Partnerschaft sei es, mehr Reisende per Zug über den Ärmelkanal zu transportieren.

  • Dies könnte zu einer direkten Verbindung von der Schweiz nach London führen – allerdings gibt es noch drei Hürden zu überwinden.

Wird bald der Traum der SBB von einer direkten Zugverbindung nach London in Erfüllung gehen? Nach einer Ankündigung von Getlink, des Betreibers des Tunnels durch den Ärmelkanal und des Londoner Bahnhofs St. Pancras, scheint dies wesentlich wahrscheinlicher geworden zu sein.

Die beiden Parteien gehen eine Partnerschaft ein, mit dem Ziel, internationale Zugreisen zwischen Grossbritannien und Kontinentaleuropa «schneller, günstiger und bequemer» zu machen. In der Medienmitteilung erwähnte der Ceo von Getlink, Yann Leriche, die Schweiz sogar explizit als mögliche neue Destination.

Drei Hürden stehen noch im Weg

Bisher dauert eine Zugreise von Genf oder Zürich nach London um die sieben Stunden, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Von Basel sind es sechs. Dabei muss man in Paris nicht nur den Zug, sondern gar den Bahnhof wechseln. Das Ziel der SBB sei eine direkte Verbindung, die London in fünf Stunden erreichen soll.

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Die SBB verfolgen dieses Ziel schon seit längerem. Das neue Abkommen der britischen Unternehmen bringt es einen Schritt näher, doch müssen noch einige Hürden überwunden werden, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.

Tunnel-durchfahrt ist teuer

«Die Infrastruktur ist auf dieser Strecke – unter anderem wegen der Fahrt durch den Eurotunnel – teuer», sagte Philipp Mäder, Leiter Internationaler Personenverkehr der SBB, bereits vor eineinhalb Jahren zu einer möglichen Direktverbindung.

Die neusten Entwicklungen dürften diesem Problem am ehesten entgegenwirken. Die Tunnelbetreiber wollen die Kapazität des Tunnels vom Transport von 1800 Fahrgäste pro Stunde auf 5000 erhöhen. Dafür sollen «Fahrzeiten verkürzt, Fahrpläne besser koordiniert und enger an Wachstumspläne angepasst werden».

Wie kontrolliert man an offenen Perrons?

Da Grossbritannien nicht dem Schengenraum angehören, müssen Reisende eine Kontrolle durchlaufen, wie an einem Flughafen. Dazu fehlt es derzeit die Infrastruktur an den Schweizer Bahnhöfen.

Laut dem Tagesanzeiger stehe man diesbezüglich im Schweizer System der offen zugänglichen Perrons vor einer Herausforderung. Besonders, weil die Infrastruktur nur für einige wenige Züge pro Tag benutzt werden würden.

Schweizer Züge sind zu langsam

Im Gotthard kommen die Giruno-Züge zum Einsatz. Mit maximal 250 Km/h sind sie die schnellsten Züge der SBB. Doch sie sind zu langsam für das britische Hochgeschwindigkeits-Schienennetz. Der Eurostar, der den Tunnel bisher durchfährt, erreicht eine Geschwindigkeit von 300 Km/h.

Der Eurostar gehört der französischen SNCF, mit der die SBB bereits mit Zügen nach Paris zusammenarbeiten. Laut dem Tagesanzeiger wäre eine vertiefte Zusammenarbeit eine denkbare Lösung des Geschwindigkeits-Problems.

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