ESC BaselSingende Kinder begeistern Altersheim
Im Rahmen des Eurovision Song Contest (ESC) fand am Dienstagabend das erste Konzert von Kindern in einem Altersheim in Basel statt. Bewohner und Kinder waren begeistert.
Darum gehts
Am Dienstagabend sang der Kinderchor des Vereins Superar im Altersheim Gustav Benz Haus in Basel.
Das Konzert fand im Rahmen der Public Value-Projekte des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 statt.
20 Minuten war vor Ort und hat mit den Beteiligten gesprochen.
In der Cafeteria des Gustav Benz Hauses in Basel kommen die Bewohnenden des Altersheims am Dienstag gegen 17 Uhr langsam zusammen. Sie erwartet der Kinderchor Superar Suisse, der gleich sein erstes Konzert im Rahmen des Public Value-Projekts des Eurovision Song Contest 2025 geben wird. Einige Mädchen des Chors verteilen ESC-Fähnchen, auf den Tischen liegen Blätter mit den Liedtexten bereit.
«Bei uns ist eine Euphorie ausgebrochen, als die Anfrage vom ESC kam», sagt die Geschäftsführerin von Superar, Victoria Bakalakos, in ihrer Begrüssung. Angefragt hat der ESC, weil er neben den grossen Shows im Mai einen Event für die ganze Gesellschaft sein möchte, wie der Veranstalter auf seiner Webseite schreibt. Mit einem Konzert wie diesem möchte er beispielsweise Generationen durch die Musik zusammenbringen und Kinder durch die Musik fördern.
«Vertreten dieselben Werte wie der ESC»
Und dann geht es los: Acht Mädchen bahnen sich zwischen den Tischen gemeinsam mit Chorleiterin Amalia ihren Weg auf die Bühne und sangen für rund eine halbe Stunde Lieder aus aller Welt. Meist mit Klavierbegleitung, mal im Kanon oder kombiniert mit Tanzschritten und Klatschen. Bei bekannteren Liedern wie etwa «Dona nobis pacem» sangen die Bewohnerinnen und Bewohner des Altersheims mit. Einige lauschten mit geschlossenen Augen dem Gesang.
Gerade Lieder wie «Anders als Du» mit dem Refrain «Wir sind anders als ihr, ihr seid anders als wir, na und? Das macht das Leben eben bunt» beschreiben, was Bakalakos später im Interview deutlich macht: «Wir vertreten dieselben Werte wie der ESC: Die Diversität, das Zusammenkommen und die Musik als gemeinsame Sprache nutzen.»
Der Musikunterricht bei Superar ist für die Kinder kostenlos. «Es ist natürlich eine grosse Freude, wenn wir wahrgenommen werden, wie jetzt durch den ESC», sagt Victoria Bakalakos. «Für alle Beteiligten ist das ein Herzensprojekt.» Viele Kinder in der Schweiz haben keinen Zugang zum Musikunterricht, diese Lücke wolle geschlossen werden. «Wir sind überzeugt, die Musik macht die Welt ein wenig besser», sagt Bakalakos.
«Das Singen und Tanzen macht mir am meisten Spass im Chor», sagt denn auch Ariana (9) nach dem Konzert. «Ja – und dass man hier neue Freunde findet», ergänzt Hilly (9). Die beiden sind hier im Chor Freundinnen geworden. Sie sind lebhaft und gut gelaunt nach dem Konzert. «Aufgeregt bin ich aber eigentlich nie vor den Konzerten», sagt Hilly. «Ich kriege einfach immer rote Backen auf der Bühne», lacht sie.
Hat es denn auch den Bewohnerinnen und Bewohnern gefallen? «Sicher, es hätte ruhig noch länger gehen können, es war einfach toll», sagt Elise (88). Sie wohnt seit einem Monat zusammen mit ihrem Mann René (89) hier. Elise ist sehbehindert: «Deswegen konnte ich die Kinder leider nicht gut sehen», ihr schiessen die Tränen in die Augen. Aber gleich lacht sie wieder, «ein, zwei Lieder habe ich gekannt und mitgesummt. So ein Konzert dürfte es hier öfter geben.»
Das Konzert war der Auftakt einer Konzertreihe: Noch zwei weitere Konzerte des Orchesters Superar Suisse finden in Altersheimen statt, bevor es für die Kinder dann am 10. Mai in der Woche des ESC auf die grosse Bühne auf dem Barfüsserplatz geht. Ausgewählt wurden die Altersheime aufgrund ihres Standorts: In der Nähe der Messe und beim St. Jakob werden die Heime den ESC unmittelbar zu spüren kriegen.
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