Tonaufnahmen veröffentlichtEx-Mitarbeiterin belastet Trump
In ihrem Buch beschreibt eine Ex-Mitarbeiterin des US-Präsidenten, «wie rückständig er geistig ist». Jetzt hat sie ihr Entlassungsgespräch veröffentlicht.
Eine ehemalige Mitarbeiterin des US-Präsidenten Donald Trump hat mit heimlichen Audioaufnahmen für Wirbel gesorgt. Der Sender NBC News veröffentlichte am Montag einen Mitschnitt eines Gesprächs, das Omarosa Manigault Newman nach eigener Darstellung mit Trump führte.
In dem Telefonat scheint sich der Präsident über ihre Entlassung zu wundern. In ihrem Buch beschreibt eine Ex-Mitarbeiterin des US-Präsidenten, «wie rückständig er geistig ist».
Gespräch im Situation Room
Zuvor hatte die umstrittene 44-Jährige bereits eine Aufzeichnung eines Gesprächs mit Trumps Stabschef John Kelly im Weissen Haus an den Sender gegeben. Das Gespräch soll im «Situation Room» stattgefunden haben, dem streng gesicherten Lagezentrum des Weissen Hauses.
Nach der Veröffentlichung der Mitschnitte bezeichnete Trump seine langjährige Bekannte als «Abschaum» und schrieb eine Serie wütender Tweets. Die «verrückte Omarosa» sei schon bei «The Apprentice» drei Mal gefeuert worden, schrieb Trump. Nun sei sie «zum letzten Mal gefeuert worden».
Manigault Newman habe bei ihm «mit Tränen in den Augen» um einen Job «gebettelt», berichtete Trump. «Ich sagte ok.» Im Weissen Haus hätten die Leute sie aber «gehasst». Manigault Newman sei «bösartig» und «nicht klug» gewesen. Er selbst habe sie nur selten gesehen, aber «wirklich schlimme Sachen» über sie gehört«, fügte Trump hinzu. Sie sei zu anderen Mitarbeitern »gemein« gewesen und habe »ständig Meetings verpasst« oder sei nicht zur Arbeit gekommen.
Manigault Newman war in Trumps Show «The Apprentice» aufgetreten und hatte später im Wahlkampf für ihn gearbeitet. Nach Trumps Amtsantritt bekam sie einen Kommunikationsposten im Weissen Haus. Laut US-Medienberichten soll anderen Mitarbeitern der Regierungszentrale unklar gewesen sein, worin genau ihre Arbeit bestand.
Im Dezember 2017 verliess sie ihren Posten. Sie selbst dementierte damals, dass Kelly sie entlassen habe. In der Aufnahme ist nun zu hören, wie der Stabschef ihr sagt, er wolle mit ihr über ihren Rückzug aus dem Weissen Haus sprechen. Es gebe ernsthafte Probleme mit ihrer Integrität.
Kritik von Trump-Sprecherin
Manigault Newman sagte NBC News, sie habe das Gespräch aufgenommen, um sich zu schützen. Sie habe Kellys Aussagen als «Drohung» empfunden.
Trumps Sprecherin Sarah Sanders hatte das Vorgehen der Ex-Mitarbeiterin am Sonntag scharf kritisiert. «Schon der Gedanke, dass eine Mitarbeiterin ein Aufnahmegerät in den Situation Room des Weissen Hauses schleust, ist eine eklatante Missachtung unserer nationalen Sicherheit», erklärte Sanders. Dass Manigault Newman nun im Fernsehen darüber prahle, zeige einmal mehr, dass es ihr an Charakter und Integrität mangele, fügte sie hinzu. (mlr/afp)