Extragebühr für nichts?Post trägt täglich 17'000 Priority-Päckli zu spät aus
Die Post lieferte im letzten Jahr 103,4 Millionen Priority-Pakete aus. Über vier Prozent davon kamen nicht rechtzeitig beim Empfänger an. Der gelbe Riese gelobt Besserung.
Post: Darum gehts
Im letzten Jahr lieferte die Post 4,3 Prozent der 103,4 Millionen Priority-Pakete zu spät aus.
Als Grund nennt das Bundesunternehmen die in den letzten Jahren gestiegene Paketmenge.
«Dies entspricht natürlich nicht unserem Anspruch an uns selbst», so die Post. Sie gelobt, die Prozesse laufend zu verbessern.
Heute bestellt, morgen geliefert – so lautet das Versprechen sogenannter Priority-Zustellungen. Auch die Schweizerische Post bietet diese Dienstleistung gegen eine Zusatzgebühr von mindestens 10.50 Franken an.
Was allerdings die Einhaltung der Lieferfrist betrifft, nimmt es das Bundesunternehmen offenbar nicht ganz so ernst. Wie Recherchen der Konsumentenzeitschrift «Saldo» nämlich zeigen, ist die Post bei der Auslieferung von Priority-Paketen unpünktlicher als noch vor sieben Jahren.
Post versucht, Prozesse zu verbessern
Kamen 2016 bereits 1,9 Prozent der Priority-Pakete zu spät beim Empfänger an, waren es 2021 schon fünf Prozent. Auch im vergangenen Jahr wurden 4,3 Prozent der insgesamt 103,4 Millionen transportierten Priority-Pakete nicht rechtzeitig ausgeliefert. Rechnet man mit sechs Liefertagen pro Woche, trägt die Post also täglich 17’100 Pakete nicht innert der versprochenen Frist aus.
Kam ein dringendes Paket auch schon zu spät bei dir an?
Als Hauptgrund nennt die Post nebst technischen und wetterbedingten Gründen die hohen Paketmengen. «Sie haben uns in den letzten Jahren stark gefordert und so ist es auch dazu gekommen, dass wir einzelne Pakete verspätet geliefert haben», sagt Mediensprecherin Silvana Grellmann auf Anfrage von 20 Minuten. «Dies entspricht natürlich nicht unserem Anspruch an uns selbst.» Entsprechend sei die Post auch darum bemüht, ihre Prozesse laufend zu verbessern.
Weitreichende Konsequenzen hatten die verspäteten Zustellungen der Priority-Pakete bisher allerdings nicht. «Und trotzdem ist klar, dass die Empfängerinnen oder Empfänger darüber nicht erfreut sind», gesteht Grellmann. «Auch für uns ist jeder verspätete Brief einer zu viel und jedes verspätete Paket ist eines zu viel.» Deshalb würden die Mitarbeitenden bereits jetzt «Tag für Tag und Nacht für Nacht ihr Bestes» geben, damit Briefe und Pakete auch wirklich zuverlässig und sicher ankommen.
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