Kjell Inge RökkeExzentrischer norwegischer Milliardär zieht in die Schweiz
Kjell Inge Rökke (63) ist einer der schillerndsten – und reichsten – Unternehmer Norwegens. Nun hat der Milliardär bekannt gegeben, dass er ins Tessin zieht.
Darum gehts
Lugano sei eine schöne Stadt, die zentral gelegen sei. Obwohl sie sicherlich nicht die billigste Stadt und auch steuerlich kein Paradies sei, sei er in die Tessiner Metropole umgezogen, liess der norwegische Milliardär Kjell Inge Rökke die Mitarbeitenden und Stakeholder seiner Aker ASA am Montag wissen, wie die «Handelszeitung» berichtet.
Der 63-Jährige gab an, es sei ein schwieriger Entscheid gewesen. Seine international tätige Firmengruppe, die mit 18’000 Angestellten allein in Norwegen der grösste Arbeitgeber sei, bleibe selbstverständlich im Land.
Für einheimische Medien war schnell klar, dass Rökke aus steuerlichen Gründen Richtung Süden zieht: Die sozialdemokratische Regierung hatte die Steuern für Wohlhabende auf das aktuelle Fiskaljahr hin kräftig erhöht. Obwohl Rökke das Thema nicht erwähnte, kommentierte ein ehemaliger Wirtschaftsprofessor der Handelsschule Oslo, es handle sich um einen «Frontalangriff auf die norwegische Vermögenssteuer». Während dem Land nun wohl Steuermillionen entgehen, darf Rökke im Tessin auf eine deutlich günstigere Pauschalbesteuerung hoffen.
Vermögen in den USA begründet
Rökke war mit 21 in die USA ausgewandert und begründete dort mit einer erfolgreichen Unternehmerkarriere im Fischereiwesen und der Ölförderung sein Vermögen. Mit 42 kehrte er nach Norwegen zurück, wo er heute einer der reichsten Männer ist. Er ist als Exzentriker mit einem ausschweifenden Lebensstil bekannt.
Neben diversen noblen Immobilien gehören ihm die 70-Meter-Superjacht Reverie mit Helikopterdock sowie die Jacht Celina Bella, eine private Boeing 737 sowie diverse Luxusautos von Lamborghini, Audi, Mercedes und Land Rover. Rökke ist Fussballfan und Sponsor des Molde FC.
Bevormundung mag er hingegen laut NZZ gar nicht: Er warf der Linken nach Vorwürfen, er habe sich entschieden, nicht mehr zu den gemeinsamen Interessen der Einwohner beizutragen, vor, sie tue so, als verfüge nur sie über einen «moralischen Kompass». Doch auch er, der sein Geld selbst erarbeitet habe, habe moralische und gesellschaftliche Werte. Er sei sogar bereit, die Hälfte seines Vermögens zum Wohl seiner Mitmenschen einzusetzen – er wolle darüber aber selber und auf der Grundlage der Werte seiner Familie entscheiden.
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