Facebook löscht die Pro-Donald-Trump-Gruppe «Stop the steal»

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Aufforderungen zur GewaltFacebook löscht die Pro-Donald-Trump-Gruppe «Stop the steal»

Jede Minute kamen 6000 neue Leute dazu. Nun hat das soziale Netzwerk Facebook die Gruppe «Stop the steal» verbannt. Mitglieder der Gruppe haben zu Gewalt aufgerufen. Es ist nicht die erste Löschaktion auf Facebook.

Rund um die US-Wahlen verbreiten sich falsche Informationen auf sozialen Medien sehr schnell.
Eine Gruppe mit dem Namen «Stop the steal» hat auf Facebook innerhalb eines Tages 360’000 Mitglieder erreicht.
Einige Pro-Trump-Mitglieder riefen darin zur Gewalt auf.
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Rund um die US-Wahlen verbreiten sich falsche Informationen auf sozialen Medien sehr schnell.

REUTERS

Darum gehts

  • Die Pro-Trump-Gruppe «Stop the steal» hatte über 360’000 Mitglieder.

  • Nun wurde sie aus dem sozialen Netzwerk Facebook verbannt.

  • Dies, weil Mitglieder zu Gewalt aufgerufen haben.

Donald Trump giesst weiter Öl ins Feuer: Der amtierende US-Präsident sprach in einer 17-minütigen Rede am Donnerstagabend erneut von «Wahlbetrug». Dabei las er eine Liste von Vorwürfen ab, ohne konkrete Beweise zu liefern. Das veranlasste US-TV-Sender, darunter ABS, CBS und NBC, die Liveschaltung zu unterbrechen. «Der Präsident hat eine Reihe Falschaussagen gemacht», erklärt der NBC-Nachrichtensprecher Lester Holt.

Donald Trumps Rhetorik ist dabei längst in die sozialen Medien übergeschwappt. Parolen wie «Stop the count» oder «Stop the steal» hallen auf Twitter, Facebook und anderen Plattform nach – auch weil sie der Präsident dort im Wortlaut weiterverbreitet. Das Wahlkampfteam von Trump hat gegen die Auszählung der Stimmzettel bereits Klagen eingereicht. Richter in den US-Bundesstaaten Michigan und Georgia haben diese abgewiesen.

Aufruf zu Gewalt

Dass soziale Medien ein guter Nährboden für Desinformationen sind, zeigt sich an diesem Beispiel erneut. So hat eine Facebook-Gruppe mit dem Namen «Stop the steal» in wenigen Stunden mehr als 360’000 Mitglieder gefunden. Etwa alle zehn Sekunden kamen 1000 neue dazu, wie Spiegel.de berichtet. Jetzt hat Facebook die Seite gelöscht. «Es gab besorgniserregende Aufrufe zur Gewalt von einigen Mitgliedern der Gruppe», erklärt ein Sprecher des Unternehmens gegenüber TMZ.com.

Auch andere soziale Netzwerke gehen gegen Falschinformationen rund um den Wahlprozess vor. So hat der Kurznachrichtendienst Twitter jüngst gleich mehrere Tweets des US-Präsidenten markiert: «Einige oder alle der Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess», heisst es in dem Hinweis.

Sperrung von QAnon

Im Vorfeld der US-Wahlen gingen gleich mehrere Plattformen gegen die Verschwörungstheorien von QAnon vor. Im August hatte Facebook 800 Gruppen, 100 Seiten und 1500 Anzeigen mit Verbindungen zu QAnon blockiert. Für mehr als 10'000 Instagram-Konten, 440 Facebook-Seiten und fast 2000 Facebook-Gruppen wurden zudem Restriktionen verhängt, um die Reichweite der Inhalte einzuschränken. Auch mehr als 300 Hashtags mit Bezug auf die Verschwörungstheorie wurden in den Netzwerken blockiert.

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