Namensvetter - Facebook sperrt Bitche – das sagen die Walliser aus Bitsch dazu

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NamensvetterFacebook sperrt Bitche – das sagen die Walliser aus Bitsch dazu

Die Gemeinde Bitche in Frankreich wurde aufgrund ihres Namens für drei Wochen auf Facebook gesperrt. Wie der Gemeindeschreiber des Walliser Dorfs Bitsch weiss, hat dies mit einer Namensänderung zu tun.

Die Facebook-Seite der französischen Gemeinde Bitche wurde aufgrund eines Algorithmus’ gesperrt.
Obwohl die Gemeinde gegen die Sperrung protestierte, dauerte es drei Wochen, bis diese aufgehoben wurde. In der Zwischenzeit richtete der Bürgermeister eine neue Seite ein.
Gemäss dem Gemeindeschreiber Rico Schmidt aus Bitsch VS wäre das nicht passiert, hätte man die Schreibweise nicht 1918 geändert.
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Die Facebook-Seite der französischen Gemeinde Bitche wurde aufgrund eines Algorithmus’ gesperrt.

AFP

Darum gehts

  • Die französische Gemeinde Bitche wurde wegen Verletzung der Facebook-Richtlinien gesperrt.

  • Eine fehlerhafte Analyse bei Facebook war schuld an der dreiwöchigen Sperre.

  • Das Walliser Dorf Bitsch gelangte ebenfalls durch seinen Namen zu Bekanntheit.

Die Stadt Bitche in Lothringen war während drei Wochen auf Facebook gesperrt. Da der Algorithmus den Ortsnamen mit dem englischen Schimpfwort «bitch» (übersetzt: Schlampe, Miststück) verwechselte, war die Seite «Ville de Bitche» ab Mitte März wegen eines mutmasslichen Verstosses gegen die Richtlinien von Facebook, nicht mehr zu finden. Gegen die Verbannung setzte sich die Stadt zur Wehr und ist seit Dienstag wieder online. Grund für die Sperrung sei eine «fehlerhafte Analyse durch unsere Systeme» räumte das Social-Media-Portal ein.

Neue Facebook-Seite wegen Sperrung

Man habe Facebook mehrfach aufgefordert, die Seite zu entsperren. Bürgermeister Kieffer ärgerte sich dermassen darüber, dass die Entsperrung so lange dauerte, dass er eine neue Seite einrichtete. Unter dem Namen «Mairirie 57230», was neben dem französischen Wort für Rathaus auch die Postleitzahl der Gemeinde an der deutschen Grenze beinhaltet.

«Bis 1918 wurde die Gemeinde in Frankreich gleich geschrieben wie der Walliser-Namensvetter Bitsch. Das hätte sicher keine Probleme gegeben», meint der Gemeindeschreiber von Bitsch, Rico Schmidt (64). Das 1000 – Seelendorf sei alle paar Jahre wieder Gesprächsthema und führe die Liste eigenartiger Ortsnamen regelmässig an.

Herkunft des Namens unspektakulärer als erwartet

Auch die Strassenschilder in Bitsch sind begehrt. Als Fotomotiv aber auch als Trophäe. Aus diesem Grund seien die Ortsschilder jetzt angeschweisst, so Schmidt weiter. Vor einigen Jahren bot die Onlineplattform «Pornhub» neben Gratis-Abos für die Einwohner auch an, den Bitscher Fussballclub zu sponsern.

Ganz so eigenartig sei der Name aber gar nicht. Früher wurde die Ortschaft nämlich noch «Bütsch» genannt, was nichts anderes bedeutet als «Hügel». Die Verbindung zum englischen Wort kam erst nach der Änderung von «ü» zu «i» zustande. In der Deutschschweiz sage man zum Beispiel «güllen» im Wallis sei das halt «gillen», erklärt Schmidt.

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