Facebook will wohl WhatsApp kaufen

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GerüchtekücheFacebook will wohl WhatsApp kaufen

Kommt es vor Weihnachten zum Internet-Deal des Jahres? Angeblich will Mark Zuckerberg den populären und werbefreien Smartphone-Dienst WhatsApp schlucken.

von
dsc
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sucht nach Möglichkeiten, um mit dem mobilen Internet mehr Geld zu verdienen.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sucht nach Möglichkeiten, um mit dem mobilen Internet mehr Geld zu verdienen.

Facebook will WhatsApp kaufen: Mit diesem Gerücht sorgt der US-Blog Techcrunch zum Wochenstart für Wirbel. Die Information soll von mehreren angeblich gut unterrichteten Quellen stammen. Entsprechende Verhandlungen seien am Laufen, heisst es. Der mögliche Kaufpreis wird nicht genannt.

Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht. Ja, bislang liegt nicht mal ein trockenes Statement der beiden im Silicon Valley beheimateten Unternehmen vor: Weder von einem Sprecher des weltgrössten sozialen Netzwerks noch von den Betreibern des populären Kurznachrichten-Dienstes, der komplett ohne Werbung auskommt.

«Das nächste grosse Ding»

Aus Sicht von Facebook würde ein solcher Deal durchaus Sinn machen. Das vom ehemaligen Harvard-Studenten Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen zählt mittlerweile eine Milliarde Mitglieder – und will weiter wachsen, vor allem im Mobilbereich. In einem Interview im Oktober hatte Zuckerberg von der mobilen Internet-Nutzung als dem nächsten grossen Ding gesprochen. Schon heute würden sich 600 Millionen Facebook-Nutzer über das Smartphone einloggen. Rund um den Globus gebe es mittlerweile fünf Milliarden Handybesitzer.

Und hier kommt WhatsApp ins Spiel. Die Betreiber sind auf dem besten Weg, mit ihrem werbefreien Service die mobile Welt zu erobern. Mittlerweile soll es 100 Millionen WhatsApp-Nutzer in über 100 Ländern geben. Und das Wachstumspotenzial ist enorm, gerade in aufstrebenden Märkten in Asien und Afrika. Abgesehen von einer kleinen Gebühr ist der Service gratis, im Gegensatz zu den teuren SMS. Ausserdem läuft WhatsApp auf allen wichtigen Plattformen und lässt sich auch plattformübergreifend nutzen.

WhatsApp will unabhängig bleiben

Das werbefinanzierte Facebook steht wie viele andere Unternehmen vor der Herausforderung, im mobilen Internet Geld zu verdienen. Eine logische Strategie ist die Diversifizierung. Indem Facebook Firmen kauft, die nicht in erster Linie von Online-Werbung abhängig sind, kann sich der Social-Media-Konzern absichern. Einen ersten Schritt hat Facebook mit der Lancierung eines Geschenke-Service getan. In den USA können Facebook-Mitglieder ihren Freunden über die Plattform reale Geschenke kaufen, Facebook verdient mit.

Der WhatsApp-Facebook-Deal würde aus Sicht des sozialen Netzwerks durchaus attraktiv erscheinen. Andererseits haben die WhatsApp-Betreiber in der Vergangenheit immer wieder ihre Unabhängigkeit betont. Einer der Firmengründer kritisierte jene Startups, die lediglich auf schnelles Geld aus seien, und sich von einem Konzern schlucken liessen. WhatsApp werde unabhängig und werbefrei bleiben. Bei solchen Aussagen könnte es sich natürlich auch um einen Bluff handeln. Mit dem Ziel, den eigenen Marktwert weiter in die Höhe zu treiben.

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