Ex-GNTM-KandidatinFacharzt ordnet Motive für Theresias Beinverlängerung als «fragwürdig» ein
Kommende Woche will sich die ehemalige «Germany’s next Topmodel»-Kandidatin die Beine verlängern lassen – zum zweiten Mal. Ein Facharzt ordnet ihre skurrilen Beweggründe ein.
Darum gehts:
Die kürzlich kommunizierten OP-Pläne der ehemaligen «Germany's next Topmodel»-Kandidatin sorgen ordentlich für Furore. Sechs Jahre nach ihrer ersten Beinverlängerung steht Theresia nun vor ihrem zweiten Eingriff. Sie will ihre 113 Zentimeter langen Beine um sechs weitere Zentimeter verlängern.
Durch den Eingriff will die 1,77 Meter grosse Theresia Flexibilität gewinnen, da «gewisse Sex-Stellungen» mit ihrer jetzigen Beinlänge unmöglich seien, sagte die 29-Jährige in einem «Gala»-Interview. Auch in Sachen Sport und dem Walk auf High Heels will das Model eine Verbesserung sehen. Ganz generell will sie «ein gesundes Anatomiebild» erlangen. Doch was sagt ein Facharzt zu diesen Beweggründen?
«Fragwürdige» Motive
Prof. Dr. med. R. Baumgart, Leiter des Zentrums für Extremitätenchirurgie München (ZEM-Germany), meint: «Die von ihr genannten Motive sind nicht nachvollziehbar.» Wenn bereits vor der Behandlung Schwierigkeiten beim Laufen und Sport angegeben werden, würden sich diese auch nach der Beinverlängerung nicht verbessern, sondern eher verschlechtern. Was sie mit einem «gesunden Anatomiebild» genau meint, erschliesst sich Baumgart nicht so ganz.
Dass Theresia ein zweites Mal einen solchen Eingriff machen will, schätzt Baumgart kritisch ein. «Was vertretbar ist, gerade bei einem Zweiteingriff, hängt von der Ausgangssituation ab», meint er. Hier sei die Einschätzung und die Erfahrung des Operateurs nach einer gründlichen Untersuchung und in einem persönlichen Gespräch besonders gefragt. In jedem Fall müsse man beachten, dass die Verlängerung immer auch die angrenzenden Gelenke belaste. Neben den medizinischen Aspekten sei bei kosmetischen Operationen ausserdem auch das zu erwartende Erscheinungsbild zu beachten. Im ZEM-Germany würden hierzu vorab die Proportionen durch eine Fotosimulation veranschaulicht. «Es gibt Grenzen und die sollten respektiert werden», sagt Baumgart.
«Erfordert viel Übung und Training»
Im Interview mit RTL erläutert Theresia den Ablauf eines solchen Eingriffs: «Die Oberschenkelknochen werden von innen durchgesägt und dann Teleskopstäbe auf beiden Seiten eingeführt. Die Stäbe müssen dann jeden Tag selbstständig um einen Millimeter verlängert werden.» Nach der Operation werde zudem eine Schonungszeit von mindestens fünf Monaten empfohlen.
Es sei ein wichtiges Ziel, nach der Behandlung ein normales Gangbild zu erlangen, so Baumgart. «Dies erfordert viel Übung und Training.» Dementsprechend sei auch der Gang auf hohen Hacken trainierbar. Generell werde bei dieser Art von Eingriff viel Disziplin und Einsatz vonseiten des Patienten oder der Patientin verlangt. Das Einhalten dieser Anforderungen sei ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Behandlung, damit es keine Gelenkkontrakturen gäbe.
«Für viele Menschen nicht nachvollziehbar»
Die aufwendige Behandlung werde vorwiegend aus medizinischen Gründen durchgeführt. Zum Zweck von Korrekturen bei angeborenen oder unfallbedingten Verkürzungen und Fehlstellungen etwa. Kleinwuchs und kosmetische Indikatoren kommen laut Baumgart natürlich ebenfalls vor. «Es gibt Patienten, die 190 Zentimeter gross sind und trotzdem eine beidseitige Beinverlängerung wünschen», meint er. Das sei vermutlich für die meisten Menschen «nicht nachvollziehbar».