BetrugsserieSchocktelefon von Betrüger – Mann (76) gibt 50’000 Franken aus der Hand
Gleich zwei ältere Personen wurden am Donnerstagnachmittag Opfer von Schockanrufen. Einem Mann aus Pratteln BL wurden 50’000 Franken Bargeld abgenommen, einer Frau aus St. Gallen Schmuck im Wert von 30’000 Franken.
Am Donnerstagnachmittag kam es sowohl in der Stadt St. Gallen, als auch in Pratteln BL zu Schockanrufen. Dabei rufen Betrügerinnen und Betrüger meist älteren Menschen an und geben sich als Polizistinnen und Polizisten aus. Den Betroffenen wurden mehrere Zehntausend Franken in Bargeld und Schmuck abgenommen.
Gegen 14 Uhr erhielt ein 76-Jähriger aus Pratteln BL einen Anruf von einer Frau, die sich als Polizistin ausgab. Laut einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Baselland teilte die angebliche Polizistin dem Mann mit, dass seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Weiter sagte die Frau dem 76-Jährigen, dass durch eine Kaution von 50’000 Franken eine Gefängnisstrafe seiner Tochter verhindert werden könne.
Daraufhin ging der Rentner zu zwei verschiedenen Banken und hob das verlangte Bargeld – insgesamt 50’000 Franken – ab. Anschliessend fuhr er mit dem Geld in seinem Auto nach Basel an die Bäumleingasse und übergab das Geld dort einem Unbekannten.
Rentnerin in St. Gallen Schmuck im Wert von 30’000 Franken abgeknöpft
Am gleichen Nachmittag, eine halbe Stunde später, erhielt eine 86-Jährige in St. Gallen einen Anruf nach demselben Muster. Ein Mann gab sich als Polizist aus und teilte ihr mit, dass ihr Sohn einen schweren Unfall verursacht habe. In diesem Fall verlangte der «Polizist» als Kaution Schmuck und Bargeld, die die 86-Jährige einer Frau übergeben sollte. Einige Zeit später übergab die Rentnerin laut der Kantonspolizei St. Gallen beim Hauseingang Schmuck im Wert von rund 30’000 Franken und auch Bargeld im Wert von mehreren Hundert Franken an eine Unbekannte. Die Kantonspolizei St. Gallen hat entsprechende Ermittlungen eingeleitet.
Am gleichen Tag wurden der Kantonspolizei weitere Schockanrufe in Goldach, Rorschach, Altstätten, Bazenheid und St. Gallen gemeldet. In diesen Fällen ist es allerdings nur beim Versuch geblieben, ohne dass jemandem Geld abgenommen wurde.
Die Polizei warnt vor solchen Anrufen und empfiehlt:
Bei Verdachtsfällen sollte unbedingt die Polizei über die Notrufnummer 112 oder 117 oder bei einer Polizeistation in der Nähe informiert werden. Lassen Sie sich auch durch beunruhigende und dramatische Schilderungen nicht verunsichern. Kontaktieren Sie sofort Angehörige, Bekannte oder die im angeblichen Unfall involvierte Person. Weiter empfiehlt die Polizei, niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen oder angebliche Polizisten zu übergeben.
Die Polizei verlangt von Ihnen niemals Geld, Schmuck oder andere Gegenstände zur Aufbewahrung. Nach einem angeblichen Verkehrsunfall von Angehörigen verlangen die Strafverfolgungsbehörden von Ihnen niemals eine Kaution. Machen Sie fremden Anrufenden gegenüber keine Angaben über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse. Warnen Sie Bekannte und Verwandte über die Betrugsversuche.
Quellen: Kantonspolizei St. Gallen, Kantonspolizei Basel-Landschaft
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