Farbanalyse: House of Colour in Winterthur bietet den Trend an

Die professionelle Farbanalyse ist dank Tiktok-Filtern und Promis wie Robert Pattinson (38) und Aurora Ramazzotti (28) aktuell in aller Munde. Die Theorie besagt, dass jede Person einer Jahreszeit und damit einem bestimmten Farbspektrum zugeordnet werden kann. In der Schweiz kann man die Analyse beispielsweise im «House of Colour» in Winterthur machen – Kostenpunkt: 425 Franken. 20 Minuten Redaktorin Leonie hat den Selbsttest gewagt.

«Die Farbtypenlehre geht auf den Schweizer Maler, Grafiker und Kunstpädagogen Johannes Itten zurück», erklärt Jennifer Büchel, die die Zürcher und Winterthurer Franchise des «House of Colour» führt. Auf Itten geht die Unterteilung in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter zurück. «Während sich der Herbst und Frühling durch warme Farben auszeichnen, sind der Winter und Sommer kalttonig», erklärt die Fachfrau und fügt an: «In jeder Jahreszeit sind alle Farben vorhanden, sie unterscheiden sich aber nach ihrem jeweiligen Unterton.»

In der Farbanalyse wird die Theorie der Farbtypen auf eine individuelle Stil- und Imageberatung angewendet. «Ich helfe meinen Kundinnen und Kunden dabei, die Töne zu finden, die ihrem Typ am besten stehen und sie zum Strahlen bringen – die sogenannten ‹WOW! Colours›», erklärt Büchel. Seit sie ihr Studio im Herbst 2024 eröffnete, nehme das Interesse stetig zu. Ihr Klientel besteht im Moment noch vor allem aus Frauen. «Ich bekomme auch Anfragen von Kleiderläden, damit die Mitarbeitenden besser beraten können», erzählt sie.

Zuerst bekommt man eine Einführung in die Farbtypenlehre. Die Expertin erklärt, wie der Farbkreis ausgehend von den drei Primärtönen rot, gelb und blau entstanden ist und wie sich die Aufteilung in die Jahreszeiten ergibt.

«Die Farben entsprechen der Natur und der jeweiligen Jahreszeit. Im Sommer finden sich beispielsweise Töne, die man im blühenden Lavendel oder den Rosen findet. Wintertöne sind eisig, wie der Schnee, zu den Frühlingsfarben gehören spritzige Korallenfarben, wie man sie von Tulpen kennt und typische Herbstfarben sind warme Rot- und Grüntöne», führt Büchel aus.

Nach der Einführung nimmt man vor einem Spiegel Platz. Büchel deckt die Kleidung mit einer weissen Schürze ab. Damit die Haarfarbe die Typenzuweisung nicht verfälscht, muss man eine Haube aufsetzen. Wichtig ist, dass man bei seinem Termin ohne Make-up erscheint, da dies ebenfalls einen Einfluss auf die Farbanalyse hat. Die Beratung wird bei natürlichem Tageslicht ausgeführt.

Ausgehend von der natürlichen Haarfarbe und der Augenfarbe hat Büchel bereits eine Indikation, wie sie im Prozess startet. «Ich werde oft gefragt, ob ich schon beim ersten Anblick weiss, welcher Typ jemand ist. Die Antwort ist aber: ‹Nein›. Ich sehe es auch erst in der Analyse», meint sie. Die Farbexpertin bindet jeweils Farbtücher aus zwei unterschiedlichen Jahreszeiten um und vergleicht, welches der Person besser steht. «Nach dem Ausschlussverfahren ergibt sich so relativ schnell, welchem Typ man zugehörig ist», erzählt sie.

Redaktorin Leonie Projer berichtet von ihrer Erfahrung nach dem Selbsttest: «Ich habe es sehr spannend gefunden, wie stark die Unterschiede sind, die bestimmte Farben bei meinem Aussehen auslösen. Während ein Blauton mich zum Strahlen bringt, lässt mich ein anderer krank wirken.» Sie hätte nie gedacht, dass sie ein Sommertyp sei, denn laut Tiktok-Filter wurde sie dem Herbsttyp zugeordnet. «Die Analyse mit den Tüchern war aber eindeutig.» Die Filter können also nicht mit der professionellen Einschätzung mithalten.

Im Anschluss an die Analyse erhält man ein Booklet mit den geeignetsten Farben und einen Farbfächer, der im Alltag helfen soll, Kleidung in den passenden Tönen zu finden. «Ich habe nicht viele Kleider in meinen ‹WOW! Colours› und habe auch nicht vor, nun meinen gesamten Kleidungsschrank auszumisten. Die Analyse hat mich aber inspiriert, in Zukunft auch mal andere Töne zu shoppen.»