Fasnacht für Dummies – so verhält man sich richtig

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WeltkulturerbeFasnacht für Dummies – so verhält man sich richtig

Von Arabi bis Zeedel: Das müssen Sie wissen, wenn Sie zum ersten Mal an der Basler Fasnacht sind und keine Räpplidusche abbekommen wollen.

von
lha

Der Ladäärne-Maler Nicolas Friedli zeigt, wie die Kunstwerke entstehen, die am Morgestraich die Stadt erleuchten. (Video: sda/Keystone)

Welktulturerbe, das muss man man gesehen haben: Willkommen zu den «drey scheenschte Dääg», wie man in Basel sagt. Wenn das Ihr erstes Mal an der Fasnacht ist, beachten Sie bitte Folgendes:

Kommen Sie in Zivil. Nur die Aktive tragen Larve und Goschdym. Sie dagegen sind gut beraten, wenn sie eine Blaggedde anstecken. Diese erhalten Sie am Bahnhof und an den Verkaufsständen des Comités auf dem Clara- und Marktplatz. Dort erhalten Sie auch den Rädäbäng, den offiziellen Fasnachtsführer.

Sollten Sie zum Morgestraich anreisen, machen Sie sich auf die Druggede (Gedränge) in der Innenstadt gefasst. Punkt vier Uhr morgens ist Lichterlöschen, und es leuchten nur noch die Ladäärne der Cliquen, die dann den gleichnamigen Marsch quasi synchron in der ganzen Stadt spielen. Wenn Sie fötele, dann deaktivieren Sie gefälligst den Blitz. Zur Stärkung gönnen Sie sich nach dem Morgestraich eine Mählsuppe und trinken dazu einen Waggis (gespritzter Weisswein süss).

So schützen Sie sich vor den Räppli

Wenn Sie keine Blaggedde (Fasnachtsplakette) tragen, laufen Sie Gefahr, von einem Waggis gestopft zu werden. Dann sind Sie voller Räppli (Konfetti). Die Waggis tun auch gerne intrigieren. Dabei erlauben Sie sich freche Spässe auf ihre Kosten. Als Belohnung gibt es für Sie vielleicht Mimösli (Mimose). Mimösli, Orangen und Dääfeli (Zeltli) können Sie auch ergattern, wenn Sie am Cortège (Umzug, Montag- und Mittwochnachmittag) bei den Wagen ihren Charme spielen lassen und gut fangen können.

Dort sehen Sie auch ganz viele Cliquen. Das sind die Formationen, die mit Trommeln und Piccolos Märsche spielen. Zum Beispiel den Arabi. Die Cliquen haben auch eine Ladäärne, darauf spielen Sie ihr Sujet (Thema) aus. Alle Ladäärne können Sie am Dienstag an der Ausstellung auf dem Münsterplatz bestaunen. Das Sujet wird in geschliffenen Baseldytsch auch auf dem Zeedel, oft in Versform, dargelegt.

Pointen auf Kosten der Ziircher und Schwoobe

Das ist nicht zu verwechseln mit den Schnitzelbänk. Diese können sie in diversen Beizen oder Cliquenkellern am Montag- und Mittwochabend hören. Die Pointen gehen gerne auf Kosten der Ziircher und Schwoobe. Auch der Basler Baudirektor ist ein beliebtes Thema der Schnitzelbänk. Und wenn sie Zeit haben, gehen sie abends in der Altstadt go Gässle (Herumziehen), dann entfaltet die Fasnacht ihre ganze Magie. Aber Vorsicht, Cliquen haben immer Vortritt, auch die wilden Schyssdräggziigli (unorganisierte Fasnächtler).

In diesem Sinne: E scheeni Fasnacht!

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