Operation vor Weihnachten – FCB-Held Adam Szalai spielt mit einer Titanplatte im Kopf 

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Operation vor WeihnachtenFCB-Held Adam Szalai spielt mit einer Titanplatte im Kopf

Gleich in seinem ersten Spiel schiesst Adam Szalai den FC Basel gegen Lausanne (3:0) zum Sieg. Dabei hatte der Ex-Bundesliga-Stürmer erst am Dienstag vom Interesse des FCB erfahren.

Joker Adam Szalai trifft bei seinem Debüt für den FC Basel gleich per Kopf.

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Darum gehts

Gerade einmal drei Treffer hatte Adam Szalai in den vergangenen zweieinhalb Bundesliga-Saisons erzielt. Am Samstagabend brauchte der neue FCB-Stürmer aber nicht lange, um zu zeigen, dass er noch genau weiss, wo das gegnerische Tor steht. In der Halbzeit wechselte Trainer Patrick Rahmen den 35-Jährigen ein, in der 66. Minute köpfte dieser nach schöner Vorlage von Stocker zum 2:0 gegen Lausanne ein.

Schon mit der Einwechslung von Szalai war ein Ruck durch die Basler Mannschaft gegangen. Kaum auf dem Platz dirigierte der Ungare und gab seinen Teamkollegen Anweisungen. Er selbst sagt über sich, er sei eine typische Nummer 9. «Ich bin keiner, der vier Gegner ausdribbelt, den Ball hochnimmt und dann ein Fallrückzieher-Tor macht», sagt Szalai.

Transfer ging im Zug über die Bühne

Trotz bislang erst 45 Minuten im rot-blauen Trikot zeigte sich am Samstagabend beim 3:0-Erfolg, dass den FCB-Verantwortlichen mit der Verpflichtung von Szalai ein Glücksgriff gelungen sein könnte. Zwar hatte Club-Boss David Degen vor dem Spiel im SRF-Interview betont, dass es sich beim Transfer nicht um eine «Hauruck-Aktion» gehandelt habe und man den Captain der ungarischen Nationalmannschaft schon länger auf dem Zettel gehabt habe. Szalai selbst erfuhr jedenfalls erst am letzten Tag des Transferfensters vom Interesse des FC Basel.

«Um elf Uhr morgens habe ich noch normal mit Mainz trainiert, um ungefähr 13.40 Uhr kam die erste Anfrage aus Basel», erzählte Szalai am Freitag an seiner Vorstellungs-Medienkonferenz. «Im Zug zwischen Mainz und Heidelberg, wo ich wohne, habe ich dann mit David Degen telefoniert». Die Perspektive, die ihm Degen geboten habe, habe ihn schnell überzeugt. «Erstes Gefühl ist wichtig. Das war sehr positiv», sagt der neue FCB-Angreifer.

Über Weihnachten im Spital

Im Dezember letzten Jahres sah die Welt von Szalai noch ganz anders aus. Er verunfallt auf dem Weg zum Training mit seinem Auto. Anschliessend klagt er über Nackenschmerzen und liess sich untersuchen. Dabei stellen die Ärzte eher per Zufall besorgniserregende Auffälligkeiten in seinem Kopf fest. «Man wusste schon vor dem Unfall, dass da was ist», sagt der Stürmer heute. «Nach dem Unfall haben wir aber dann weitere Untersuchungen gemacht und uns für eine Operation entschieden».

Szalai wird eine Titanplatte in den Kopf eingesetzt, die Weihnachtstage verbringt er daraufhin alleine im Spital.  Zuletzt spielte er in Mainz noch mit einer Art Kopfschutz, bei seinem Premieren-Tor für den FCB trifft der 1,93-Meter-Mann bereits wieder «oben ohne» – und führte die Basler gegen Lausanne zum ersten Heimsieg seit Oktober.

Gegen Lausanne erzielt Szalai 21 Minuten nach seiner Einwechslung sein erstes FCB-Tor.
Erst am Dienstag wechselte der 34-Jährige nach Basel.
Bei Mainz spielte er nach einer Kopf-OP zuletzt noch mit Kopfschutz.
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Gegen Lausanne erzielt Szalai 21 Minuten nach seiner Einwechslung sein erstes FCB-Tor.

Pascal Muller/freshfocus

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