Viele Grossbaustellen – FDP-Politiker warnt vor Verkehrschaos und stinkendem Loch

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Viele GrossbaustellenFDP-Politiker warnt vor Verkehrschaos und stinkendem Loch

Durchgangsbahnhof, Veloeinstellhalle oder Stadttheater: In den nächsten 15 Jahren befindet sich Luzern im Umbau. Um ein Chaos zu verhindern, fordert ein FDP-Grossstadtrat eine koordinierte Planung.

Der Bahnhofplatz in Luzern droht mit dem Bau des Durchgangsbahnhofs ein Verkehrschaos.
Für die Realisierung des «Jahrhundertprojekts» ist momentan die archäologische und geografische Abklärung im Gange.
Für die Umsetzung des Durchgangsbahnhofs Luzern ist auch eine teilweise Trockenlegung des Seebeckens vorgesehen.
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Der Bahnhofplatz in Luzern droht mit dem Bau des Durchgangsbahnhofs ein Verkehrschaos.

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Darum gehts

«Mir ist es wichtig, dass Luzern in den nächsten 15 Jahren nicht als Loch wahrgenommen wird», sagt Grossstadtrat Mike Hauser (FDP). Dies meint der freisinnige Politiker nicht nur auf die Attraktivität der Stadt bezogen, sondern auch wortwörtlich. Denn für die Umsetzung des Durchgangsbahnhofs Luzern sei auch eine teilweise Trockenlegung des Seebeckens vorgesehen. «Ein schwarzes Loch, das im schlimmsten Fall auch noch stinkt, ist einfach nicht attraktiv», so Hauser weiter.

Neben dem «Jahrhundertprojekt» Durchgangsbahnhof stehen im städtischen Gebiet auch noch weitere Grossbaustellen an. Die Bahnhofstrasse soll samt unterirdischer Velostation komplett neu gestaltet werden und das 180-jährige Stadttheater einem Neubau weichen. Zudem muss für die Nutzung von Fernwärme ein Grossteil des unterirdischen Leitungsnetzes erneuert werden. Hauser: «Die EWL wird dafür wohl fast jede Strasse in der Stadt aufreissen müssen.»

Motion fordert einen Masterplan

All diese Baustellen könnten einen massiven Einfluss auf das Leben in Luzern haben und die Stadt ins Chaos stürzen, befürchtet Hauser. «Wir vermissen einen Masterplan über die Koordination der verschiedenen Projekte», schreibt Hauser in einer dringlichen Motion an den Stadtrat, die auch von der Mitte, GLP und SVP unterstützt wird. Die Motionäre verlangen vom Stadtrat eine Übersicht, wie die anstehenden Grossprojekte koordiniert werden sollen. Hauser: «Vieles ist noch ungewiss.»

Für den FDP-Grossstadtrat ist klar, dass es während der Bauarbeiten zu Verkehrsproblemen kommen wird: «Rund um den Bahnhof wird während dieser Zeit kein Durchkommen mehr sein. Die Bahnhofstrasse wird aufgehoben, und das unterirdische Parkhaus im Bahnhof soll abgerissen werden.» Auch die Erreichbarkeit der Stadt werde wegen des Bahnhofumbaus kaum immer gewährleistet werden können. Gleichzeitig sei mit einer Wiederbelebung des Tourismus auch wieder mit mehr Reisecars auf dem Schwanenplatz zu rechnen.

Grossprojekte als Chancen

Nach Hausers Ansicht bieten die Grossprojekte aber auch Chancen. «Gerade der acht bis zehn Jahre dauernde Bahnhofsumbau könnte als Attraktion inszeniert werden, die Besucher anlockt», sagt Hauser. Und da die Projekte geografisch und zeitlich im selben Raum stattfinden, ist Hauser überzeugt, dass eine Planungs- und Kostenoptimierung möglich ist. «Schlussendlich brauchen wir einen Plan, der für alle Beteiligten verträglich ist, denn auch die Einheimischen wohnen nicht gerne in einer ewigen Baustelle.»

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