FeuerwehrWer Wespen zu Hause hat, ist künftig auf sich alleine gestellt
Viele Feuerwehren rücken nicht mehr für einen Wespenbefall aus. Stattdessen verweisen sie auf andere, meist teurere Organisationen.
Darum gehts
Die meisten Feuerwehren in der Schweiz rücken für eine Wespenbekämpfung nicht mehr aus.
Die Ausbildung zur Bekämpfung der Wespen ist für die Feuerwehr meist zu teuer. Diese kostet bis zu 2000 Franken.
Gemäss Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) sollen künftig zweckfremde Aufgaben der Feuerwehr zurückgehen.
Bis dahin war man es in Rothrist gewohnt, bei einem Wespenbefall im eigenen Zuhause die Feuerwehr anzurufen. Ab dem 1. Januar soll dies keine Aufgabe der Feuerwehr mehr sein. Auch weitere Feuerwehren trennen sich von der Aufgabe der Wespenbeseitigung und verweisen auf andere Organisationen, dies berichtet SRF.
Grund dafür seien die hohen Kosten der Ausbildung. Seit einigen Jahren dürfen nur noch Feuerwehrmänner und -frauen ein Wespennest beseitigen, welche zuvor eine Weiterbildung absolviert haben. Diese kostet pro Person rund 1400 Franken, berichtet SRF. Bisher konnte eine Person der Feuerwehr eine solche Ausbildung machen und die Kollegen anschliessend intern weiterbilden. Für viele Feuerwehren ist die neue Regelung so aber finanziell nicht mehr tragbar.
Hattest du schon einmal ein Wespennest bei dir zu Hause?
Ungleichheiten im Kanton Bern
Gemäss Werner Eberle der Feuerwehr Region Langnau werden seit einigen Jahren keine Einsätze mehr zur Entfernung von Wespennestern gemacht: «Die dafür notwendige Ausbildung ist intensiv. Der Ausbildungsaufwand, Prüfungen für die Zulassung der Chemikalien und die entsprechende Haftung an den Immobilien übersteigen die Möglichkeiten unserer mehrheitlich als Milizfeuerwehr aufgestellten Organisation», sagt Eberle zu 20 Minuten.
Martin Müller, Mediensprecher von Schutz und Rettung Bern (SRB) sagt, dass die Berufsfeuerwehr Einsätze mit Wespen noch immer fortführen: «Gemäss dem Stadtrat und Gemeindebeschluss sind wir als Berufsfeuerwehr aktuell verpflichtet, Wespennester zu entfernen.» Dies machen sie aber nur in der Stadt Bern sowie in den Gemeinden Bremgarten, Frauenkappelen, Ostermundigen und Bolligen. Die Kosten für solche Einsätze belaufen sich auf 200 Franken.
Feuerwehren von weiteren Einzugsgebieten verzichten mehrheitlich auf diese Einsätze. Sie verweisen auf Organisationen, welche auf die Wespennester spezialisiert sind. Gemäss SRF können sich diese Kosten auf 220 bis 400 Franken belaufen.
Keine zweckfremden Aufgaben
Die gemäss Feuerwehr Konzeption 2030 geltende Regelung, nach welcher die Feuerwehr keine zweckfremden Aufgaben erledigen soll, wurde von der Feuerwehr Koordination Schweiz bestimmt. «Zweckfremde Aufgaben sind alle Aufgaben, die nicht Kern- oder Spezialaufgaben sind. Beispiele für zweckfremde Aufgaben sind: Verkehrsregelung/Umleitungen, Reinigungs- und Aufräumarbeiten, Insektenbekämpfung etc.», erklärt Generalsekretärin der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) Petra Prévôt gegenüber 20 Minuten.
Ziel sei es, einer unnötigen Belastung des Feuerwehrsystems entgegenzuwirken. So können laut Prévôt für das Entfernen von Wespennestern private Unternehmen eingesetzt werden. «99 Prozent der 78'400 Feuerwehrleute in der Schweiz sind im Milizsystem tätig. Sie gehen einer anderen Tätigkeit nach, absolvieren die Übungen und Kurse in ihrer Freizeit und gehen bei Bedarf jederzeit in den Einsatz», sagt Prévôt.
Den Grund für die Wespeneinsätze von Schutz und Rettung Bern erklärt Prévôt wie folgt: «Eine Gemeinde kann je nach kantonaler Gesetzgebung ihre Ortsfeuerwehr beauftragen, auch ‹zweckfremde Aufgaben› auszuführen.»
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