Feuerwehrmann stirbt, als er die Passagiere rettet

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Emirates-UnfallFeuerwehrmann stirbt, als er die Passagiere rettet

Eine Boeing 777-300 der Emirates Airline legte in Dubai eine Bruchlandung hin. Das Flugzeug ging in Flammen auf. Die Insassen konnten gerettet werden.

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rub

Bruchlandung: Dichter Rauch steigt auf dem Flughafen von Dubai auf. Video: Twitter/Hayen Ayari via Storyful

Die Bruchlandung einer Boeing 777 auf dem Flughafen von Dubai ist für die 300 Insassen glimpflich ausgegangen. Alle 282 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder der aus Südindien gekommenen Maschine der Fluglinie Emirates seien gerettet worden, teilte die Gesellschaft mit.

Allerdings kam ein Feuerwehrmann ums Leben, der beim Löschen der in Brand geratenen Maschine mithalf, wie der Präsident der Fluglinie am Abend mitteilte. Ein defektes Fahrgestell könnte bei dem Zwischenfall eine Rolle gespielt haben. Die Zivilluftfahrtbehörde des Emirats leitete gemeinsam mit der Airline und dem Flughafenbetreiber eine Untersuchung ein.

Flugbetrieb wurde um 19 Uhr wieder aufgenommen

Zehn Menschen seien nach der Bruchlandung auf dem verkehrsreichsten Flughafen des Nahen Ostens in Krankenhäuser gebracht worden, sagte Emirates-Chef Ahmed bin Said al-Maktum weiter. Der gesamte Flugbetrieb auf dem wichtigsten Drehkreuz der Region kam zum Erliegen und konnte erst Stunden später gegen 19 Uhr Ortszeit wieder aufgenommen werden.

Emirates Boeing geht in Flammen auf

Flug EK521 kam laut Emirates mit 282 Passagieren und 18 Besatzungsmitgliedern aus dem indischen Thiruvananthapuram nach Dubai, als er gegen 12.45 Uhr (10.45 Uhr MESZ) bei der Landung verunglückte. Die Fluggesellschaft Emirates veröffentlichte auf ihrer Homepage die Nationalitäten aller Insassen. Demnach kamen 226 Personen aus Indien, 24 aus Grossbritannien, 11 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und eine Person aus der Schweiz. Nach Angaben des indischen Botschafters in den Vereinigten Arabischen Emiraten, T. P. Seetharam, eilten indische Diplomaten zum Flughafen.

Ein Amateur-Video zeigt die Situation am Flughafen in Dubai.

Schlimmster Vorfall in der Geschichte von Emirates

Passagiere berichteten, der Pilot habe die Bruchlandung angekündigt. Videoaufnahmen von Passagieren eines anderen Fluges zeigten, dass sich die Maschine beim Aufsetzen nach rechts neigte und auf ihrem Bauch landete, während dicker Rauch aufstieg. Der rechte Flügel wurde bei der Bruchlandung offenbar abgerissen.

Der Vorfall war der bisher schlimmste in der Geschichte von Emirates, die in den vergangenen drei Jahrzehnten in atemberaubenden Tempo gewachsen ist und aus ihrem Heimatflughafen eine international bedeutende Drehscheibe machte.

Der Flughafen Dubai hat das grösste internationale Passagieraufkommen. Er ist Stützpunkt von Emirates, die staatliche Airline fliegt von dort 153 Ziele an. Sie verfügt weltweit über die meisten Boeing 777 und Airbus A380. Die Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gilt als eine der sichersten Airlines der Welt.

Erst am Dienstag hatte eine Boeing 777 der Airline auf dem Weg zu den Malediven wegen «technischer Probleme» in Mumbai notlanden müssen. Nach Informationen indischer Medien hatte sich an Bord Rauch entwickelt. Mitte März war eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Flydubai auf dem russischen Flughafen Rostow am Don abgestürzt, alle 62 Insassen starben. Die Maschine war beim zweiten Landeversuch bei schlechter Sicht abgestürzt.

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Explosion wegen der Hitze?

Weshalb die Emirates-Maschine in Dubai Feuer fing, ist noch unklar. Flugzeug-Experte David Learmount sagt gegenüber der «Daily Mail», dass die Bruchlandung kaum der Grund für die anschliessende Explosion war: «Es gab Unfälle mit Boeing 777, die bei der Landung sehr stark beschädigt wurden, aber kein Feuer fingen.» Allerdings könne die Hitze vor Ort ein Faktor sein: In Dubai ist es derzeit über 40 Grad heiss, über der Landebahn sogar noch mehr. Falls ein Flügel beschädigt wird und Kerosin austritt, verdampfe dieses bei einer solchen Hitze und könne sich entzünden, so Learmount. (hal)

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