
Fiese StrategienWegen diesen Shoppingfallen kaufst du online mehr als du willst
Hast du schon mal spontan etwas gekauft, weil es als das «letzte Stück» angezeigt wurde? Solche Impulskäufe sind kein Zufall, sondern das Resultat cleverer Verkaufsstrategien.
Das Scrollen durch Online-Shops inspiriert, leert aber auch schnell dein Portemonnaie. Denn Websites sind darauf ausgelegt, dass du schlussendlich auch etwas kaufst – oder gleich mehrere Dinge. Wir verraten dir, mit welchen vier Shoppingfallen Onlinehändler versuchen, dich zu einem Impulskauf zu verführen.
Fühlst du dich von Online-Händlern zu Impulskäufen verleitet?
1. Rabatte und Sonderangebote
Eine Studie der University of Michigan School of Information ergab, dass Onlinehändler im Durchschnitt gar 19 Tricks anwenden, um uns zum Kauf zu verleiten. Besonders beliebt: Rabatte und Sonderangebote. Laut einer Umfrage von 2022 sagen mehr als 80 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten, dass sie eher kaufen, wenn sie einen Rabatt haben.

Händlerinnen und Händler nutzen verschiedene Taktiken, um dich in die Shoppingfalle zu locken.
20min/Michael ScherrerLennart Baardman, Professor an der Wirtschaftsuniversität von Michigan, erklärt gegenüber der «Huffpost»: «Während diese Angebote für die Händler kostspielig sind, gleichen die zusätzlichen Verkäufe den Verlust oft aus.»
2. Nur noch ein Stück auf Lager
Nachrichten wie «Nur noch ein Stück auf Lager» erzeugen einen Drang, schnell zu handeln. Das Gefühl, etwas Besonderes zu verpassen, bringt uns dazu, ohne viel nachzudenken zuzuschlagen. «Detailhändler versuchen, dich zu einer schnellen Entscheidung zu bewegen – damit du das Angebot nicht mit anderen Händlern vergleichst», sagt Gary Reichmuth, Professor an der University of Texas, zur Technik.
3. Bündelangebote und Upselling
Sogenanntes Upselling und Cross-Selling sind ebenfalls beliebte Taktiken. Beim Upselling wird uns eine teurere Version eines Produkts angeboten. Ein Beispiel: Du möchtest eine normale Zahnbürste kaufen, im Shop werden dir elektrische Zahnbürsten angezeigt.
Cross-Selling bedeutet, dass man einem Kunden zusätzlich zum gewünschten Produkt ein weiteres, passendes Produkt anbietet. Du willst etwa eine neue Kamera kaufen, online wird dir zusätzlich eine passende Kameratasche oder eine Speicherkarte angeboten.
Bündelangebote sind eine weitere Strategie, um Kunden zum Kauf zu bewegen, indem mehrere Produkte zusammen günstiger angeboten werden. Ein Beispiel: Ein Kunde möchte ein Duschgel kaufen, und der Shop bietet ihm ein Set an, das aus einem Duschgel, einem Shampoo und einer Körperlotion besteht. «Man möchte dich dazu bringen, mehr auszugeben», erklärt Reichmuth.
4. Erinnerungsnachrichten
Viele füllen ihre Online-Warenkörbe, ohne den Kauf abzuschliessen. Um uns zurückzulocken, schicken Händler Erinnerungsnachrichten per E-Mail oder SMS. Diese Nachrichten rufen uns die Einkaufslust ins Gedächtnis.
«Die Kundinnen und Kunden werden daran erinnert, dass sie einkaufen wollten», erklärt Wirtschaftsexperte Baardman. «Das vermittelt ein Gefühl von Dringlichkeit und Knappheit und gibt den Kundinnen und Kunden das Gefühl, dass sie geschätzt werden.»

Oft erinnern Onlinehändler daran, dass du noch etwas im Warenkorb hast.
Pexels/Vlada KarpovichWarum diese Taktiken funktionieren
Aber warum ziehen diese Taktiken? «Einkaufen ist eine komplexe Angelegenheit, und der Entscheidungsprozess der Verbraucherinnen und Verbraucher ist nicht geradlinig und linear», erklärt der Detailhandelsforscher John Talbott. Laut den Forschenden spielen Rabattaktionen und Erinnerungsnachrichten mit unserer Angst, etwas zu verpassen und unserem Bedürfnis, etwas Exklusives zu bekommen. Ist diese Angst erst geweckt, klicken wir schneller auf den Kaufen-Button.
Gibt es einen Online-Einkauf, den du sehr bereust? Was für einen und wieso?
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