Body-CamsFilmen Polizisten bald ihre Einsätze?
Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter schafft eine Arbeitsgruppe, um den Einsatz von Körperkameras bei Polizei-Einsätzen zu prüfen.

Am Freitagabend kam es zu Ausschreitungen zwischen der Stadtpolizei und Demonstranten.
Um Polizisten besser zu schützen, prüft der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter den Einsatz von sogenannten Body-Cams. Die kleinen Kameras werden an der Ausrüstung befestigt und nehmen das Geschehen aus der Sicht des Beamten auf. Ab Januar wird sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema befassen, schreibt die «SonntagsZeitung».
«Body-Cams könnten Polizisten vor Gewalt schützen», sagt VSPB-Generalsekretär Max Hofmann zur Zeitung. Die Aufnahmen seien gerechtfertigt. Denn: Zahlreiche Personen würden auch mit dem Handy Polizeieinsätze filmen.
Glättli ist skeptisch
Die Berner SVP-Nationalrätin und Ex-Polizistin Andrea Geissbühler befürwortet die Prüfung der Body-Cam. Jedoch müsse man das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen abwägen. «Schweizweit alle Polizisten mit Body-Cams auszustatten, ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn.»
Der Grüne Balthasar Glättli ist «sehr skeptisch»: «Bereits jetzt wird der öffentliche Raum zu stark überwacht.» Gesetzlich wäre der Einsatz der Body-Cams jedoch erlaubt. «Ein zeitlich eingeschränkter Einsatz von Body-Cams bei besonders riskanten Situationen ist gesetzlich möglich», sagt Bruno Baeriswyl, Präsident der kantonalen Datenschützer.
In den USA sind die Polizeikameras bereits Standard. Auch in Hessen machten Beamte mit den Geräten gute Erfahrungen. Bereits im August sprach sich auch der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause für die Body-Cams aus.