Finanz-DebakelPanzer, Lenkwaffen und Mörsermunition – die Einkaufsliste der Armee
Finanzdebakel bei der Armee: 1,2 Milliarden Franken fehlen in der Kasse, um ausstehende Rechnungen bezahlen zu können. 20 Minuten zeigt dir, wo zumindest ein Teil des Geldes hingeflossen ist.
Darum gehts
1,2 Milliarden Franken beträgt das Loch im Armeebudget.
Die Armee hatte sich eigentlich dazu beschlossen, für den Kauf der neuen Kampfflugzeuge zu sparen.
In den Armeebotschaften ist jedoch ersichtlich, dass trotzdem teure Rüstungsgüter beschafft wurden.
Der Armee fehlen 1,2 Milliarden Franken in der Kasse. Obwohl die Armee vor acht Jahren beschlossen hatte, weniger bis gar keine Rüstungsgüter zu beschaffen, um den Kauf der neuen Kampfflugzeuge und eines Luftverteidigungssystems für insgesamt rund acht Milliarden Franken finanzieren zu können, wich sie von diesem Plan ab. Spätestens ab 2020 bestellte die Armee wieder in umfangreichem Stil Rüstungsmaterial.
Was alles so auf der Einkaufsliste der Armee landete? 20 Minuten hat eine nicht abschliessende Liste ihrer Ausgaben der letzten vier Jahre zusammengetragen.

2019: Laserzielgeräte, Restlichtverstärker und taktisches Aufklärungssystem
In der Armeebotschaft 2019 war folgendes Rüstungsmaterial für 711 Millionen Franken vorgesehen:
Restlichtverstärker, Wärmebildgeräte und Laserzielgeräte für 213 Millionen Franken
Taktisches Aufklärungssystem für 380 Millionen Franken
Ersatz von alten Mörsern für 118 Millionen Franken
2020: Taktische Funkgeräte und neue Rettungsausrüstung
Im Corona-Jahr 2020 investierte die Armee über 1,1 Milliarden Franken für Folgendes:
Modernisierung der Telekommunikation inklusive taktischer Funkgeräte und -systeme für 600 Millionen Franken
Neue Rettungsausrüstung für Gross- und Industriebrände für 116 Millionen Franken
Ersatzteilvorrat und Ersatz von Bauteilen für Schützenpanzer 2000 für 438 Millionen Franken
2021: Radschützenpanzer, ABC-Ausrüstung und Raketenwerfer-Simulatoren
Rund 600 Millionen Franken hat die Armee 2021 für folgendes Rüstungsmaterial ausgegeben:
Neue Radschützenpanzer für 360 Millionen Franken
Ein- und zweiachsige Anhänger für 66 Millionen Franken
Neue ABC-Schutzausrüstung (Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfmitteln) für 120 Millionen Franken
745 Simulatoren für schultergestützte Mehrzweckwaffen für 51 Millionen Franken
2022: Kampfflugzeuge und Luftverteidigungssystem
Hierfür wurde eigentlich gespart: In der Armeebotschaft 2022 sind die 36 F-35A-Kampfflugzeuge sowie fünf Feuereinheiten des Luftverteidigungssystems «Patriot» zu finden. Kostenpunkt: rund acht Milliarden Franken – zwei für das Luftabwehrsystem und sechs Milliarden für die Flugzeuge.
2023: Radschützenpanzer und Lenkwaffen
In der Armeebotschaft 2023 finden sich unter anderem folgende Anschaffungen in Höhe von 566 Millionen Franken:
24 neue Radschützenpanzer für 217 Millionen Franken
Zusätzliche Mörsermunition für 49 Millionen Franken
Zusätzliche Lenkwaffen für das Luftabwehrsystem Patriot für 300 Millionen Franken
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