Video geht viralFinnlands Regierungschefin wehrt sich nach wilder Party gegen Kokain-Vorwürfe
Im Netz ist ein Video aufgetaucht, auf dem Sanna Marin wild tanzend und feiernd zu sehen ist. Die finnische Premierministerin muss sich jetzt gegen Kritikerinnen und Kritiker wehren.
Dieses Video schlägt in Finnland hohe Wellen.
Twitter/@visegrad24Darum gehts
Ein privates Partyvideo der finnischen Regierungschefin Sanna Marin hat für Aufregung gesorgt. In dem Video, das Medienberichten zufolge zunächst als Story bei Instagram veröffentlicht worden war und daraufhin in den sozialen Medien kursierte, tanzt und singt die 36-Jährige ausgelassen mit ihren Freunden. «Das sind private Bilder, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren», kommentierte Sanna Marin das Video am Donnerstag der Zeitung «Iltalehti» gegenüber. «Ich bin traurig, dass sie veröffentlicht worden sind.» Sie habe darauf vertraut, dass sie nicht durchsickern würden.
Gleichzeitig sagte die Ministerpräsidentin: «Ich habe nichts zu verbergen und ich habe nichts Illegales getan.» Bei der Feier in privaten Räumlichkeiten vor einigen Wochen habe sie Alkohol getrunken, aber keine Drogen konsumiert. Kurz nach der Veröffentlichung des Videos teilte der finnische Politiker Jiri Keronen einen Screenshot, auf dem weisse Linien im Hintergrund erkennbar sind. Berichten zufolge seien im Hintergrund des Videos zudem Rufe nach Kokain zu hören.
Lob und Kritik wechseln sich ab
Mit ihren Freunden, zu denen etwa eine finnische Influencerin, eine Künstlerin und zwei Moderatorinnen zählen, sei Marin anschliessend noch in zwei Bars weitergezogen. Sie verbringe ihre Freizeit genau wie andere Menschen in ihrem Alter. «Ich hoffe, dass das akzeptiert wird», sagte Marin dem Sender Yle. «Wir leben in einer Demokratie.»

Marin hat am Donnerstag Stellung zu dem geleakten Video bezogen.
AFPMarin hat in der Vergangenheit schon mehrfach Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil sie etwa Rockfestivals besuchte und in Discos feierte. An ihrer Vorliebe für Partys scheiden sich in Finnland die Geister. Während viele gerade jüngere Finninnen und Finnen stolz auf ihre ausgelassene Ministerpräsidentin sind, hagelte es im Netz am Donnerstag auch Kritik: «Das ist nicht Ministerpräsidenten-Niveau. Sie sollten wissen, wie Sie sich zu verhalten haben», kommentierte etwa eine Nutzerin auf Twitter. Ein anderer Nutzer reagierte entspannt: «Ok. Ein junger Mensch, der Spass hat. Na und?»