FerienFirma übernimmt das Giessen der Blumen
Katzen füttern, Briefkasten leeren, lüften: In der Ferienzeit setzen Zürcher vermehrt auf professionelle Housesitter.

Blumen giessen lassen.
«Unser Angebot ist je länger, desto mehr ein Bedürfnis – gerade in der Stadt Zürich», sagt Katja Fritzsche, Teilhaberin der Firma Speedy-Service. «Als wir mit dem Housesitting angefangen haben, wurden wir noch belächelt. Jetzt betreuen wir in der Ferienzeit bis 30 Objekte pro Tag.»
Mit der grösseren Nachfrage schiessen auch die Angebote wie Pilze aus dem Boden: So bietet das Angebot Home Attendant der Zürcher Firma Callyandi GmbH neu einen «perfekten Nachbar 2.0». Ein Mitarbeiter kümmert sich ab rund 200 Franken pro Woche täglich um Haustiere, Blumen und Briefkasten: «Unsere Marktforschungen zeigen, dass der Service in städtischen Gebieten sehr gefragt ist», so Geschäftsführer Lukas Blum. In den ersten Wochen habe man bereits ein paar Dutzend Anfragen erhalten.
Grosse Nachfrage nach Haushüter
Den Trend begründet er damit, dass Leute vermehrt Skrupel hätten, Bekannte oder Verwandte zu behelligen. Auch Fritzsche sagt: «Das Verhältnis zum Nachbarn hat sich entfremdet. Man hat keine Lust, sich mit einem Souvenir oder einem Grillabend revanchieren zu müssen.»
Zudem sei die Betreuung von Tieren anspruchsvoller geworden: Es gebe mehr ältere und exotische Haustiere, die einen Nachbarn schnell überforderten. Auch die in Zürich aktive deutsche Agentur HC & S – Die Haushüter verzeichnet eine grössere Nachfrage. Zu den Kunden zählen laut Geschäftsführer Hans-Peter Reiss vor allem Zuwanderer, die in der Schweiz noch wenige Bekannte haben, die einspringen könnten.