Tausende Tiere verendenFischsterben ist sogar dramatischer als im Hitzesommer 2018
Deutschschweizer Kantone melden so viele Abfischungen wie noch nie. Besonders dramatisch ist die Situation im Kanton Bern.
Darum gehts
Das Ausmass des Fischsterbens ist heuer grösser als im Trockensommer 2018, wie eine Umfrage der «SonntagsZeitung» in den betroffenen Deutschschweizer Kantonen zeigt. «Es gab immer schon ausgetrocknete Flüsse, doch das Ausmass und die Ausdehnung in diesem Jahr ist aussergewöhnlich und äussert besorgniserregend», sagt David Bittner vom Schweizerischen Fischerei-Verband (SFV).
Besonders gravierend ist die Situation im Kanton Bern. Laut Andreas Hertig vom kantonalen Fischereiinspektorat mussten bis Mitte August fünfmal mehr Fische als üblich notabgefischt werden. Bei den 176 Notabfischungen – 2018 waren es deren 171 – konnten über 34’000 Fische gerettet werden. «Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Trockenperiode leider noch nicht ausgestanden ist und deshalb die Zahlen noch deutlich ansteigen dürften», mahnt Hertig. Diverse Kantone rechnen mit mehreren Tausend verendeter Fische.
Den Gewässern gehe es seit Jahrzehnten schlecht, drei Viertel der einheimischen Fischarten stünden auf der Roten Liste, sagt Bittner vom SFV zur «SonntagsZeitung»: «Sie sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.» Durch Abfischen könne zwar ein Aussterben verhindert werden, mittel- und langfristig müssten jedoch auch die geltenden gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der einheimischen Fischarten umgesetzt werden: «Wir müssen unsere Gewässer klimafit machen.» Dazu gehöre die Aufwertung von Gewässern, etwa mit der Begrünung von Flussufern oder dem Einbau von Rückzugsorten.
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