Fleischskandal im Gefängnis: JVA Cazis will Metzgerei wiedereröffnen

Publiziert

Cazis GRNach Fleischskandal: Gefängnismetzgerei soll bald wieder öffnen

Schweinefleisch wurde als Rind deklariert – jetzt soll die Metzgerei der JVA Realta mit neuem Konzept und frischer Fachkraft wieder starten.

Die Gefängnismetzgerei in Cazis GR sucht derzeit neues Fachpersonal.
Dies, nachdem die Metzgerei nach einem Skandal geschlossen werden musste.
1 / 2

Die Gefängnismetzgerei in Cazis GR sucht derzeit neues Fachpersonal.

JVA Cazis Tignez

Darum gehts

  • Im Oktober 2024 flog in der Gefängnismetzgerei Cazis GR ein Fleischskandal auf.

  • Schweinefleisch wurde als Rindfleisch deklariert und an Insassen verteilt und verkauft.

  • Ein Häftling deckte den Betrug auf und informierte die Behörden.

  • Die Metzgerei wurde geschlossen, der Metzger freigestellt.

  • Jetzt sucht das Amt für Justizvollzug neues Fachpersonal.

  • Die Metzgerei soll mit neuem Betriebskonzept wieder öffnen.

Nach dem Skandal um falsch deklariertes Fleisch soll die Gefängnismetzgerei in Cazis GR bald wieder in Betrieb gehen. Im kantonalen Amtsblatt sucht das Amt für Justizvollzug eine neue Werkmeisterin oder einen neuen Werkmeister.

Ende Oktober 2024 wurde bekannt, dass in der Metzgerei der Justizvollzugsanstalt Realta Schweinefleisch als Rindfleisch verkauft und den Insassen aufgetischt worden war. Ein Häftling hatte den Skandal aufgedeckt: Er bemerkte, dass Schweinefleisch in Rindfleischprodukte gemischt wurde – und informierte Mitinsassen.

Daraufhin schrieben Insassen einen Brief an die Staatsanwaltschaft und reichten eine Strafanzeige gegen Unbekannt und die Anstaltsleitungen ein.

Das Amt für Justizvollzug arbeitet an einem neuen Konzept für die Wiedereröffnung.

Das Amt für Justizvollzug arbeitet an einem neuen Konzept für die Wiedereröffnung.

JVA Cazis Tignez

Wiedereröffnung mit neuem Betriebskonzept geplant

Die Untersuchungen bestätigten den Verdacht. In mehreren Produkten steckte deutlich mehr Schweinefleisch, als angegeben – teils war es gar nicht deklariert. Die Metzgerei wurde sofort geschlossen, der Metzger freigestellt.

Wie Amtsleiter Mathias Fässler gegenüber der «Südostschweiz» erklärte, arbeitet das Amt derzeit an einem neuen Betriebskonzept. Dabei wird die Qualitätskontrolle überarbeitet. Das Lebensmittelinspektorat ist daran beteiligt. Ziel ist es, künftig sicherzustellen, dass die Produkte korrekt deklariert sind. Der vorherige Metzger hat seinen Vertrag im Einvernehmen mit dem Amt aufgelöst.

Sobald eine neue Fachkraft gefunden ist, kann die Metzgerei wieder öffnen. Das Strafverfahren läuft weiter. Die Staatsanwaltschaft Graubünden gibt derzeit keine Auskunft.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt