Renovate Switzerland: 6 Tonnen CO2 für Mexiko-Flug – jetzt verteidigt sich Max Voegtli

Aktualisiert

Renovate Switzerland6 Tonnen CO₂ für Mexiko-Flug – jetzt verteidigt sich Max Voegtli

Dass der Klimaaktivist und Pressesprecher Max Voegtli mit dem Flugzeug nach Mexiko reist, kommt bei einigen gar nicht gut an. Im Video erklärt er jetzt, wieso er bei seiner Reise kein Problem sieht.

Der Klimaaktivist Max Voegtli hat in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Flugreise bezogen.

Der Klimaaktivist Max Voegtli hat in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Flugreise bezogen.

Screenshot/ZüriToday

Darum gehts

  • Der Klimaaktivist Max Voegtli sieht sich wegen einer Flugreise in der Kritik.

  • Er fliege nur höchst selten und lebe ansonsten so vernünftig wie möglich, argumentiert Voegtli.

  • Der Sprecher von Renovate Switzerland fordert die Regierung auf, den Klimanotfall auszurufen.

Max Voegtli, seines Zeichens Sprecher bei der Klimaorganisation Renovate Switzerland, sieht sich wegen einer Reise nach Mexiko in der Kritik. Dass der junge Mann, der auch schon selbst an Blockade-Aktionen der Organisation teilgenommen hat, mit dem Flugzeug nach Paris reist, während diverse Zugverbindungen in die französische Hauptstadt bestehen, stösst bei einem Augenzeugen auf Unverständnis – Voegtli «predigt Wasser, aber trinkt Wein», so der Mann gegenüber «ZüriToday».

Jetzt hat Voegtli in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Reise bezogen. «Ich bin jetzt einmal geflogen – aber ja, es ist mir klar, was ich für Privilegien habe», beginnt Voegtli sein Video. Er habe den durch die Reise verursachten CO2-Ausstoss ausgerechnet und das Offset aufgeführt, dass mache die Reise aber nicht ungeschehen.

Nach Berechnungen von 20 Minuten mit dem myclimate-Flugemissionen-Rechnerdürfte die Flugreise von Voegtli und seiner Begleiterin etwa sechs Tonnen CO₂-Ausstoss verursacht haben. Gegenüber 20 Minuten sagt Voegtli, dass er und seine Partnerin die Reise durch Zentralamerika seit Monaten geplant und dabei auch ökologischere Wege gesucht hätten. Allerdings habe man dabei keine Alternative zur Flugreise gefunden.

«Fliege so wenig wie möglich und lebe vernünftig»

In Mexiko würden er und seine Begleitung nun zweieinhalb Monate mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Die Entscheidung, die Flugreise zu machen, habe er als Privatperson getroffen – mit gutem Wissen um den CO2-Ausstoss. «Darum fliege ich auch so wenig wie möglich und achte darauf, dass ich so vernünftig wie möglich lebe», sagt Voegtli in seiner Videoantwort gegenüber «ZüriToday».

Er würde auch anderen Bürgerinnen und Bürgern, die fliegen wollen, keinen Vorwurf machen. Angesichts der Wut in der Bevölkerung über seine Reise frage er sich aber, wo genau diese Wut bleibe, wenn es darum gehe, eine alternative Infrastruktur zu schaffen. Damit dürfte Voegtli etwa strengere Vorschriften bei Renovations- und Bauarbeiten meinen, beispielsweise erneuerbare Energien oder bessere Dämmungen.

«Regierung muss Klimanotfall ausrufen»

«Es ist nicht so, dass ich jede Woche nach London fliege. Er kämpfe für das Klima und für ein Handeln der Regierung. Zudem sieht Voegtli die Medien in der Verantwortung, stärker auf Klimaprobleme hinzuweisen. «Das heisst nicht, irgendwelche Privatpersonen am Flughafen zu fotografieren, sondern die Landesregierung aufzufordern, klare Massnahmen zu formulieren, damit diese den Klimanotfall ausruft», schliesst Voegtli seine Videobotschaft. Nebst seiner Rolle als Sprecher nahm er auch bereits an Blockaden teil, etwa an Ostern am Gotthard.

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