Dieses Beautyprodukt sorgt für positiven Sprengstofftest

Weil sie morgens ihre Gesichtscreme aufgetragen hat, zeigte ein anschliessender Sprengstofftest am Flughafen gleich mehrmals ein positives Resultat an.

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Aktualisiert

Flughafen«Sprengstofftest positiv»: Creme wurde Marina (28) zum Verhängnis

Dich vor dem Abflug grosszügig einzucremen, ist nicht immer eine gute Idee. Das musste auch Marina Fischer (28) feststellen – ihr Sprengstofftest fiel mehrmals positiv aus. Wir haben beim Flughafen Zürich nachgefragt, was es damit auf sich hat.

«Ich wurde am Flughafen viermal positiv auf Sprengstoff getestet.» Mit diesen Worten beginnt die Aargauer Content-Creatorin Marina Fischer ein Tiktok-Video, welches nach einem Tag bereits über 50'000 Aufrufe hat. Der Auslöser? Ihre Gesichtscreme. Doch der Reihe nach.

Was ist passiert?

Als Marina Fischer vor einiger Zeit vom Flughafen Zürich alleine nach Miami fliegen wollte, wurde ihre Boardingkarte am Flughafen mit Kugelschreiber mit drei «S» versehen, erzählt die Schweizerin im Video. Wie sie im Nachhinein erfahren habe, stehen diese Buchstaben für «secondary security screening » (auf Deutsch: zusätzliche Sicherheitskontrolle). Wie der Flughafen Zürich auf unsere Anfrage mitteilte, erfolgt eine solche Auswahl zu einer Stichprobe entweder nach dem Zufallsprinzip oder Verdacht.

Die Aargauerin wurde am Gate vor Abflug zum zweiten Mal kontrolliert, inklusive routinemässigem Sprengstoffabstrich an den Händen. So weit, so gut. Nur: Der Test zeigte ein positives Ergebnis. Und das nicht etwa einmal, sondern ganze dreimal, wie sich Fischer im Laufe des Videos selber korrigiert und sagt, von den vier Tests seien drei positiv gewesen.

Was war der Auslöser für die positiven Tests?

Nach dem dritten positiven Test in Folge wurde die Schweizerin gebeten, der zuständigen Flughafenmitarbeiterin im Detail zu erklären, was sie vor ihrer Ankunft am Flughafen alles gemacht habe.

«Ich bin aufgestanden, habe geduscht, mich eingecremt ...», setzt sie im Video zur Erklärung ihrer Morgenroutine an und wird beim letzten Punkt unterbrochen. Die Mitarbeiterin habe ihr beim Stichwort «eincremen» freundlich geraten, sich so schnell wie möglich gründlich die Hände zu waschen und nochmals zum Test zu kommen. Und siehe da: Der vierte Test fiel endlich negativ aus.

Des Rätsels Lösung? «Schuld war meine Tagescreme», erklärt Marina Fischer im Video. «An meinen Fingern waren immer noch Partikel vom Eincremen am Morgen vorhanden.» Auch ihr Handgepäck wurde gecheckt, dort war jedoch alles in Ordnung.

Was sagt der Flughafen Zürich dazu?

Dass Cremes zu positiven Ergebnissen bei Sprengstofftests führen können, bestätigt der Flughafen Zürich: «Es gibt Pflegeprodukte, welche Glycerin enthalten, die auch in Sprengstoffen vorkommen», erklärt Sprecherin Bettina Kunz. «Bei der Kontrolle mit dem Explosive Trace Detector (ETD) kann es daher vorkommen, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn kleinste Spuren von Glycerin entdeckt werden.»

Der Flughafen Zürich setzt auf mehrere Methoden, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten.

Der Flughafen Zürich setzt auf mehrere Methoden, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten.

flughafen-zuerich.ch

Wer sich jetzt Sorgen macht, dass einem in Zukunft die Gesichts- oder Handcreme zum Verhängnis werden könnte, kann aufatmen – alleine wegen Partikeln in einer Creme passiert nichts. «Im Fall eines oder mehreren positiven Tests führt die Kantonspolizei so lange eine vertiefte Beurteilung durch, bis ein glaubhafter Nachweis dafür vorliegt», erklärt Mediensprecherin Jasmin Bodmer.

Angst, den Flug zu verpassen

«Zu Beginn war ich total entspannt», erklärt uns Marina Fischer. Nach dem ersten positiven Test habe sie gedacht, das müsse ein Fehler sein. «Als dann aber der zweite und gar auch noch der dritte Test positiv war, wurde ich etwas nervös.»

Nicht etwa, weil sie das Gefühl hatte, etwas verbrochen zu haben, sondern aus Angst, ihren Flug nach Miami zu verpassen. Was die Stresssituation noch verschlimmerte: Zum Zeitpunkt der positiven Tests sassen alle anderen Passagiere im Flugzeug – bereit, um in Richtung Miami abzuheben.

Verzichtest du auf bestimmte Gegenstände oder Routinen vor dem Fliegen?

Ruhe bewahren dank professionellem Verhalten

Die Frage, ob sie seit diesem Vorfall aufs Eincremen vor Flügen verzichte, verneint Fischer. «Ich fliege oft und denke nicht immer an diesen vergangenen Vorfall zurück. Für mich ist es eine lustige Geschichte», erklärt sie.

Dass sie in dieser Stresssituation Ruhe bewahrt habe, habe sie vor allem der professionellen Mitarbeiterin am Flughafen Zürich zu verdanken. «Sie hat sehr höflich und ruhig reagiert und mir das Gefühl gegeben, dass wir die Lösung für das Problem finden.»

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