Flughafen ZürichSkyguide hebt Kapazitätseinschränkung klammheimlich auf
Trotz angekündigter Verlängerung der Kapazitätsreduktion hat Skyguide die Einschränkungen überraschend bereits aufgehoben. Der Entscheid wurde nicht öffentlich kommuniziert.
Darum gehts
Anfang Juli führte eine Softwarepanne bei Skyguide zu erheblichen Störungen am Flughafen Zürich mit 68 betroffenen Flügen, darunter 18 Annullierungen und 31 Verspätungen.
Trotz der zuvor angekündigter Kapazitätsreduktion bis auf Weiteres wurde diese bereits am 12. Juli aufgehoben, ohne öffentliche Bekanntgabe.
Ein weltweiter IT-Ausfall bei Crowdstrike verursachte kurzzeitig Chaos am Flughafen Zürich, jedoch ohne langfristige Kapazitätseinschränkungen seitens Skyguide.
Anfang Juli sorgte eine Softwarepanne bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide für erhebliche Störungen am Flughafen Zürich. Rund 68 Flüge waren betroffen, darunter 18 annullierte Starts und 19 Landungen sowie 31 verspätete Flüge mit Verzögerungen von bis zu zwei Stunden. Insgesamt mussten 17 Flüge der Swiss gestrichen werden, was 1900 Passagiere betraf.
Skyguide reagierte auf die Panne mit der Einberufung einer Taskforce. Bereits im April hatte Skyguide-Chef Alex Bristol eine temporäre Kapazitätsreduktion bis Juni 2024 angekündigt, um einen Sicherheitspuffer und mehr Spielraum für die Flugverkehrsleitenden zu schaffen.
Kapazitätseinschränkung wurde aufgehoben
Obwohl zwei Software-Updates erfolgten, erklärte Skyguide-Sprecher Barrosa, dass die Kapazitätsreduktion bis auf weiteres bestehen bleibe. Doch auf Anfrage von 20 Minuten teilte Skyguide nun mit, dass die Kapazitätseinschränkung von 20 Prozent für den An- und Abflug- sowie Transitverkehr bereits am 12. Juli wieder aufgehoben wurde. Diese Entscheidung sei nicht öffentlich kommuniziert worden, da es sich um einen betriebsinternen Vorgang handle, so der Skyguide-Sprecher. «Unsere Partner waren über die Aufhebung informiert.»
Die Kapazitätsreduktion wurde kritisiert, da die Sicherheitsmarge von 20 Prozent als zu hoch eingeschätzt wurde. Barrosa verteidigte den Schritt als notwendige Massnahme zur Sicherheit im Luftraum und betonte, dass die Reduktion nur auf die maximal verfügbare Kapazität angewendet wurde. «Bei bereits reduzierter Kapazität, etwa durch schlechtes Wetter, wurde keine zusätzliche Reduktion vorgenommen.»
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Keine Kapazitätseinschränkungen beim Crowdstrike-Vorfall
Letzten Freitag, mitten in den Sommerferien, sorgte eine massive IT-Panne weltweit für Chaos – auch der Flughafen Zürich war betroffen, zeitweise waren keine Landungen mehr möglich. Ursache war ein fehlerhaftes Software-Update bei der Cybersicherheits-Plattform Crowdstrike.
Beim Crowdstrike-Vorfall waren seitens Skyguide bereits keine Kapazitätseinschränkungen mehr in Kraft. «Eine kurzfristige Reduktion wurde am Morgen eingeführt, um zu prüfen, ob die Flugsicherungssysteme von Skyguide betroffen waren, was nicht der Fall war», erklärte Barrosa. Die Anflüge nach Zürich seien auf Verlangen des Flughafens aufgrund der Standplatzsituation gestoppt oder reduziert worden. Nach einem kurzen Unterbruch habe Skyguide wieder mit voller Kapazität arbeiten können.
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