Flugzeuge gegen Moschee

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Al-Kaida-PlanFlugzeuge gegen Moschee

9/11 reloaded: Irakische Sicherheitskräfte haben einen Plan für Anschläge mit Flugzeugen auf schiitische Heiligtümer aufgedeckt.

von
pbl
Die Imam-Ali-Moschee in Nadschaft, das mutmassliche Anschlagsziel.

Die Imam-Ali-Moschee in Nadschaft, das mutmassliche Anschlagsziel.

Zwei Verdächtige seien verhaftet und der Flughafen nahe der Stadt Nadschaf geschlossen worden, teilten zwei hohe irakische Beamte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP in Bagdad mit. Ranghohe US-Geheimdienstkreise in Washington bestätigten die Information. Fraglich sei aber, wie weit die Verschwörer die Anschlagspläne vorangetrieben hätten, mit denen die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten neu angefacht werden sollte.

Unter anderem sei geplant gewesen, im Stil der Anschläge vom 11. September 2001 entführte Flugzeuge auf den Imam-Ali-Schrein in Nadschaf abstürzen zu lassen, eines der wichtigsten Heiligtümer des schiitischen Islam. Der Flughafen Nadschaf sei im Zuge der Ermittlungen seit dem 8. April geschlossen. Auch der internationale Flughafen in Bagdad war am 7. April für einige Stunden zu, offiziell wegen Radarproblemen. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki ordnete verschärfte Sicherheitschecks an.

Attentate gegen Schiiten

Hinter den Anschlagsplänen wird Al Kaida im Irak vermutet. Die von radikalen Sunniten dominierte Terrorgruppe versucht seit langem, mit Attentaten auf schiitische Heiligtümer und Pilger die Gewalt zwischen den Religionsgruppen zu schüren und das Land in Richtung Bürgerkrieg zu treiben, bislang ohne Erfolg. Bereits einer der ersten schweren Anschläge nach dem US-Einmarsch hatte sich gegen die Imam-Ali-Moschee gerichtet; bei der Explosion einer Autobombe am 29. August 2003 waren 95 Menschen getötet worden.

Allerdings hat Al Kaida in letzter Zeit auch sunnitische Gruppen ins Visier genommen, die sich von den Aufständischen abgewandt haben und mit der Regierung zusammenarbeiten. Beobachter vermuten, dass die Terroristen das politische Patt nach den Parlamentswahlen auszunutzen versuchen, ebenso den geplanten Abzug eines grossen Teils der US-Truppen bis zum 31. August. (pbl/dapd)

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