Zwei Tote bei AbsturzFlugzeugtyp war als anspruchsvoll bekannt
Ein Eigenbau-Flugzeug ist am Samstag in Oberramsern SO abgestürzt. Pilot und Experte kamen ums Leben. Nun diskutiert die Szene, wie es zum Unfall kommen konnte.
Darum gehts
Ein motorisiertes Eigenbau-Kleinflugzeug ist am Samstagnachmittag in Oberramsern SO während einer Lärmmessung abgestürzt. Die zwei Männer an Bord kamen ums Leben.
Die Unfallursache ist noch ungeklärt, die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht den Fall.
In Fliegerforen werden nun die Vorgaben für die Messung kritisiert.
Bei einem Lärmmessflug kamen am Samstagnachmittag in Oberramsern SO zwei Männer ums Leben. Bei den Verstorbenen handelte es sich um einen der Erbauer (49) des Flugzeuges und einen Experten (57) der Schallmessgruppe des Vereins Experimental Aviation of Switzerland (EAS).
Laut BAZL bewegt sich die Anzahl sogenannter «Homebuilt-Luftfahrzeuge» um die 180 Exemplare. In dieser Szene werden nach dem tragischen Vorfall die Umstände diskutiert, die zum Absturz geführt haben könnten. So sei die Lärmmessung «Unsinn» oder gar gefährlich, schreiben verschiedene Nutzer in einem Fachforum. Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) sei es jedoch der erste Vorfall im Rahmen einer solchen Messung: «Bisher ist es noch nie zu einem Zwischenfall gekommen», teilt Mediensprecher Christian Schubert auf Anfrage mit. Es handle sich um «einen Routinetest», sagt auch EAS-Präsident Werner Maag.
«Giftigkeit» wird für Performance in Kauf genommen
Aber auch die Rolle des Unfallfliegers wird in der Szene thematisiert. Dieser wurde erst letzten Sommer an einem Event des Vereins EAS als «elegantestes» und «bestes Kit-Flugzeug» prämiert – aber der Flugzeugtyp sei auch bekannt für sein «äusserst schwieriges und anspruchsvolles Flugverhalten», wie in den Unterlagen eines Flugexperten steht. «Egal, wie schick und schnell die Kiste aussieht», das Leben hänge je nach Ausstattung «an ein paar Tropfen Uhu plus und aufgeklebten Winkelchen», schreibt ein Nutzer in einem Forum der Szene. Ein Moderator der Gruppe schreibt, jeder Besitzer wisse um die «Giftigkeit» dieses Flugzeugtyps. Das werde aber für die restliche Performance in Kauf genommen.
Der Unfall wird nun durch die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) untersucht. Ob daraus in puncto Sicherheit Massnahmen ergriffen werden müssen, sei zum jetzigen Zeitpunkt offen, schreibt BAZL-Sprecher Christian Schubert.
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Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorge, Tel. 044 206 30 67
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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