Schweizer Panzerwagen (Eagle) in der Ukraine aufgetaucht

Aktualisiert

Ukraine-KriegBrisantes Foto aufgetaucht – Schweizer Panzerfahrzeug nahe der Front

Die Schweizer Behörden haben sich wiederholt gegen die Lieferung von Waffen und Munition, die in der Schweiz produziert worden sind, in die Ukraine gewehrt. Trotzdem befindet sich ein Schweizer Panzerfahrzeug im Kriegseinsatz.

Das Aufklärungsfahrzeug Eagle I, produziert von der Firma Mowag in Kreuzlingen, in Awdiiwka.
Das Fahrzeug weist zahlreiche Einschusslöcher auf.
Awdiiwka befindet sich nahe der Kriegsfront. 
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Das Aufklärungsfahrzeug Eagle I, produziert von der Firma Mowag in Kreuzlingen, in Awdiiwka.

AFP

Darum gehts

  • Nahe der Kriegsfront in der Ukraine ist ein gepanzertes Fahrzeug aus der Schweiz aufgetaucht.

  • Das zeigen Bilder von Kriegsfotografen.

  • Unklar ist, wie die Eagle-Panzerwagen in die Ukraine kamen.

In der Ukraine ist nahe der Kriegsfront mindestens ein gepanzertes Fahrzeug aus der Schweiz aufgetaucht, wie die NZZ unter Berufung auf einen ukrainischen Militär-Blog schreibt. Zunächst tauchte ein Aufklärungsfahrzeug Eagle I, produziert von der Firma Mowag in Kreuzlingen, auf einem Bild des spanischen Kriegsfotografen Jose Colon auf. Das Panzerfahrzeug befand sich in Tschassiw Jar, einem Ort, der sich in unmittelbarer Frontnähe befindet.

Ein weiteres Bild eines Eagle hat die französische Presseagentur AFP vor wenigen Tagen aus der schwer umkämpften Stadt Awdiiwka veröffentlicht. Ob es sich um das gleiche Fahrzeug handelt, ist unklar.

Dänemark kaufte 36 Exemplare

Bisher hat die Schweiz mehreren europäischen Staaten untersagt, Waffen und Munition, die in der Schweiz produziert worden sind, an die Ukraine weiterzugeben. Wie das Panzerfahrzeug in die Ukraine gelangt ist, ist unklar.

Eagle-Panzerwagen wurden neben der Schweizer Armee auch an die UNO geliefert. Diese nutzt die Fahrzeuge für Friedensmissionen. Grösster ausländischer Abnehmer ist gemäss NZZ aber Dänemark. Das Land kaufte in den 90er-Jahren 36 Exemplare davon. Sie standen bis 2008 im Einsatz. 27 der Fahrzeuge verkaufte Dänemark an eine deutsche Firma – mit Bewilligung der Schweizer Behörden. Der Rest wurde verschrottet oder in Museen ausgestellt.

Seco schaltet sich ein

Die deutsche Firma unterzeichnete gemäss dem dänischen Verteidigungsministerium eine Nichtwiederausfuhrerklärung. Sollte sie die Eagle I weitergeben, ist sie damit verpflichtet, Exportgenehmigungen der Behörden in Deutschland und der Schweiz einzuholen. Ob diese Nichtwiederausfuhrerklärung verletzt wurde, muss nun abgeklärt werden.

Das zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft habe sich nun eingeschaltet, schreibt die NZZ. Das Seco nehme die Meldung sehr ernst, sagt der Sprecher Fabian Maienfisch. 

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Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute

Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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