Frau (22) kauft Bettlerin misshandelten Hund ab

Aktualisiert

Rührende GesteFrau (22) kauft Bettlerin misshandelten Hund ab

Eine Bettlerin misshandelt ihren Hund. Da kann die 22-jährige Johanna B. aus Salzburg nicht einfach wegschauen.

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Das ist Rocky. Bisher lebte er bei einer Bettlerin in Salzburg, die ihn stundenlang allein angebunden liess.
Zudem schlug die Bettlerin den Hund. Die 22-jährige Johanna B. konnte nicht tatenlos zusehen.
Sie kaufte den Hund der Bettlerin für 20 Euro ab.
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Das ist Rocky. Bisher lebte er bei einer Bettlerin in Salzburg, die ihn stundenlang allein angebunden liess.

Pfotenhilfe Lochen

Alles begann am 29. April. Johanna B. und ihre Arbeitskollegin verteilten in der Innenstadt Flyer, als sie einen Hund bemerkten, der an ein Verkehrsschild bei einer Bushaltestelle angebunden war. Sie warteten, bis das Frauchen auftauchte – eine Bettlerin. Die Frau ging mit dem Tier über die Strasse und schlug ihm «mehrmals mit der Leine auf den Bauch», wie Johanna «Heute» erzählt.

Kurzerhand rief die 22-Jährige die Polizei, die sofort kam. Doch in der Zwischenzeit hatte Johanna die Bettlerin aus den Augen verloren. «Die Polizisten waren nett, meinten, ich solle mich wieder melden», so Johanna.

Polizei kann nicht immer helfen

Am nächsten Tag entdeckte die junge Frau den Hund ein zweites Mal. Wieder war er allein, diesmal angebunden an ein Baustellengerüst. «Eine andere Passantin hat mir erzählt, dass der Hund hier schon den ganzen Tag angebunden ist», sagt die Salzburgerin.

Als sie bei der Polizei eine Anzeige wegen Tierquälerei machen wollte, sagten die Beamten, sie könnten nichts für sie tun. «Das Anbinden eines Hundes fällt nicht unter Tierquälerei», erklärt die Polizeipressesprecherin Irene Stauffer auf Nachfrage von «Heute». Man riet Johanna aber, ein Tierheim zu kontaktieren.

Ein neues Leben im Tierheim

Johanna beschloss, den Hund keinen Tag mehr bei der Bettlerin zu lassen. Sie kaufte der Frau den Hund für 20 Euro ab und rief mehrere Tierschutzorganisationen an, um einen Platz zu finden. Zunächst erfolglos. Doch die Pfotenhilfe Lochen half ihr schliesslich und nahm Rocky bei sich auf.

Seither lebt Rocky zusammen mit anderen Tieren auf dem Gelände des Tierheims und kann darin frei herumlaufen. «Derartige Vorfälle werden ernst genommen und überprüft», sagt die Polizeisprecherin. Das Anbinden eines Hundes stelle für sich jedoch keine Misshandlung dar. Anders sei es, wenn ein Hund beispielsweise bei Hitze in ein Fahrzeug eingesperrt oder bei schlimmen Wetterbedingungen draussen angebunden sei oder andere besondere Verhältnisse gegeben seien, die den Tatbestand der Tierquälerei erfüllten. «Dann ist die Polizei zuständig», so Sprecherin Staffer.

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