Betrugsfall in Ittigen BE : Für den kaputten Schmuck gab er ihr Geld – mit der Königskette haute er ab

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Betrugsfall in Ittigen BEFür den kaputten Schmuck gab er ihr Geld – mit der Königskette haute er ab

Ein Betrüger ergaunerte sich eine Königskette und eine Münze im Gesamtwert von 4200 Franken. Das Vertrauen des Opfers erschlich er sich gewieft. 

Ein Betrüger stahl einer Rentnerin aus Ittigen eine Goldkette (Symbolbild) …
… und eine Babenberger Goldmünze (Symbolbild). 
Die Kapo Bern rät, vorsichtig zu sein, wenn eine unbekannte Person den Ankauf von Wertsachen anbietet.
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Ein Betrüger stahl einer Rentnerin aus Ittigen eine Goldkette (Symbolbild) …

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Darum gehts

«Er hat mein Vertrauen erschlichen», sagt T.B.* Die 66-jährige Rentnerin aus Ittigen wurde Opfer einer ausgeklügelten Betrugsmasche. «Ein junger Mann klingelte und fragte nach Messern und Scheren zum Schleifen», erzählt sie. «Ich hatte keine. Dann meinte er, ob ich eventuell Uhren oder Schmuck hätte.»

«Auf einmal stand er hinter mir»

Also holte B. eine alte, kaputte Uhr. «Der Betrüger meinte, die Uhr sei 150 Franken wert, weil es eine gute Marke sei», so die Rentnerin weiter. B. zufolge sprach der Mann Berndeutsch. Die Frau aus Ittigen bat ihn in die Küche. «Dann ging ich ins Schlafzimmer, um diverse Schmuckstücke zu holen, da stand er auf einmal hinter mir.» Das ging der Rentnerin zu weit – sie schickte den Mann aus dem Zimmer.

«Für den Schmuck gab er mir alles in allem 400 Franken. Dabei kam mir noch eine alte Geige in den Sinn, die ich für 100 Franken verkaufen wollte», so B. Diese wollte der Betrüger seinem Kollegen zeigen, der angeblich alte Instrumente kaufe und instand setze. «Zuletzt fragte mich der Mann, ob ich noch anderen Schmuck besitze. Seine Mutter, die ein Goldschmied-Atelier im Breitenrain besitze, könne diesen nämlich gut gebrauchen.»

Betrüger schrieb alles reinlich auf

Wie angekündigt, stand der Mann tags darauf samt Geige wieder vor der Türe. «Der Kollege sei bereit, für die Geige 250 Franken zu bezahlen, meinte er. Ich war einverstanden.» Seit dem Vortag hatte die Bernerin noch diverse Sachen wie Steinketten und Schmuckbroschen zum Verscherbeln zusammengetragen. Der Mann habe sämtliche Gegenstände fein säuberlich notiert und daraus die Gesamtsumme berechnet, die sich auf rund 900 Franken belief. «Er gab mir schliesslich 300 Franken, jedoch hatte er nicht genügend Geld dabei.» Der Mann versprach, am Nachmittag zurückzukehren.

Wurdest du schon Opfer eines Betruges?

Auch diesmal hielt er Wort. Nach seinem nachmittäglichen Besuch gab ihm B. diversen Goldschmuck mit. «Er sagte zu mir, er wolle diesen seiner Mutter zeigen, die vielleicht etwas damit anfangen könne.» Im Glauben, die Mutter des Betrügers habe tatsächlich ein solches Goldschmied-Atelier, gab B. dem Betrüger noch eine Goldkette zum Kürzen mit. «Auch wollte er eine Goldmünze genauer schätzen lassen.»

«Nicht mehr aufgetaucht»

Als der Betrüger mit den Wertsachen der Rentnerin verschwunden war, recherchierte sie im Internet. «Die Babenberger 1000-Schilling-Münze ist circa 620 Franken wert, die 18-Karat-Königskette etwa 3500 Franken.» Mit den edlen Schmuckstücken kehrte der Mann allerdings nicht mehr zurück. So brachte er B. um fast 4200 Franken. «Für die anderen Sachen habe ich einen guten Preis bekommen, doch man sollte nie etwas mitgeben, das nicht bezahlt wurde», sagt sie.

Dies rate auch die die Kapo Bern, wie Isabelle Wüthrich auf Anfrage sagt: «Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Personen, die Sie nicht kennen und unangemeldet bei Ihnen zu Hause auftauchen.» Die Kapo rät Personen generell, vorsichtig zu sein, wenn eine unbekannte Person an der Haustüre klingelt und Dienstleistungen oder den Ankauf von Wertsachen anbietet.

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