Kachelmann klagt an«Für den Mann geht es nie gut aus»
In einem seiner raren TV-Interviews hat sich Jörg Kachelmann als Kämpfer für alle Männer dargestellt. Frauen hätten mit einem Vergewaltigungs-Vorwurf eine sehr gefährliche Waffe.
Am Freitag stellt Wetterfrosch Jörg Kachelmann an der Frankfurter Buchmesse sein Werk «Recht und Gerechtigkeit» vor. Im Rahmen einer Werbetour gab er im Talk auf «Tele Züri» bereits einige Details darüber preis.
Einerseits sind es Einzelheiten zu den 132 Tagen hinter Gitter, andererseits ist es Kachelmann ein Anliegen, andere Männer «mit einem Puff im Privatleben» auf drohende Gefahren aufmerksam zu machen.
«Ich bin das Opfer eines Verbrechens»
«Selbst wenn am Ende ein Freispruch herauskommt, geht es für den Mann nie gut aus», ist Kachelmann überzeugt. Ein Mann müsse heutzutage bei Trennungssituationen enorm auf der Hut sein. «Es ist so einfach, einen Mann mit Falschanschuldigungen zu plagen und ihn ins Gefängnis zu bringen, auch wenn er gar nichts gemacht hat», ist der 54-Jährige überzeugt. Etwas schön reden wolle er aber auf keinen Fall: «Ich will jeden in der ‹Kiste› sehen, der so ein Verbrechen begeht.»
Er selber, daran gebe es aufgrund des rechtsgültigen Urteils keine Zweifel, habe keine kriminelle Tat begangen. «Ich bin – und darauf muss ich bestehen – das Opfer eines Verbrechens. Ich kann es nicht anders sagen.» Früher habe er über Amerikaner gelacht, die einen Lift verliessen, sobald eine Frau einstieg und beide alleine gewesen wären. Heute könne er so ein Verhalten nachvollziehen.
Dass er mehr als vier Monate lang hinter Gitter bleiben werden müsse, konnte Kachelmann anfangs nicht abschätzen. «Ich habe mir gedacht, dass auch die dümmsten Polizisten innert kürzester Zeit darauf kommen, dass die Anschuldigungen ‹Hafechäs› sind.» Da habe er sich aber wohl getäuscht. Trotzdem habe er keine Sekunde gezweifelt: «Unschuldig zu sein, gibt einem auch eine grosse Kraft.»
Wie ein sehr langer WK
Kachelmann sprach in der Sendung «Talk Täglich» auch über seine Zeit im Gefängnis. Als Schweizer habe man dabei einen entscheidenden Vorteil: die Erfahrungen aus der Armee. «Ich habe mir eingeredet, dass ich mich in einem sehr langen WK befinde.» Wenn man als Soldat einmal in einem Alpenbunker gehaust habe, dann sei das dem Gefängnis nicht unähnlich: Man sei ebenfalls in einer beengten Situation mit vielen Leuten und bloss einer Dusche.
Er sei in seinen Augen ein «guter» Häftling gewesen, lobte sich Kachelmann. So habe er beispielsweise ausländischen Mitgefangenen geholfen, Anträge für Anrufe oder einen Fernseher in der Zelle auszufüllen. Die Gefängnisleitung habe bloss deutsch geredet, dank seinen Fremdsprachenkenntnissen habe er vermitteln können. Ausserdem freute sich Kachelmann, dass er hinter schwedischen Gardinen Gewicht verloren hat.
«Das perfekte Verbrechen»
Beruflich hat Kachelmann die Affäre offenbar nur teilweise geschadet. Zwar habe es seine ehemalige Geliebte Claudia D. geschafft, dass er nicht mehr bei der ARD arbeiten könne. Doch dem Unternehmen Meteomedia gehe es gut, es expandiere international.
Dennoch bleiben Frust und die Feststellung: «So eine Falschanschuldigung ist das perfekte Verbrechen.» Denn selbst bei einem Freispruch werde ein beschuldigter Mann nie mehr dort sein, wo er vorher war: sei es gesellschaftlich, sei es beruflich.
Einstweilige Verfügung gegen Kachelmann-Buch
Das Landgericht Mannheim hat nach Angaben der Anwälte der Ex-Freundin von Jörg Kachelmann eine einstweilige Verfügung gegen das Buch «Recht und Gerechtigkeit» des Wettermoderators erlassen. Nach der Gerichtsentscheidung darf der Heyne-Verlag das Buch nicht verbreiten, solange die Ex-Geliebte Kachelmanns darin mit vollem Namen genannt wird. Die Entscheidung betrifft nicht die Exemplare, die bereits im Buchhandel sind. (sda)