FussballNach schlimmen Patzern: Hat die Nati ein Goalie-Problem?
Nach einer Reihe von Fehlern wird der Druck auf Nati-Torhüterin Elvira Herzog immer grösser. Livia Peng steht bereit.
Elvira Herzog sieht hier schlecht aus.
SRFDarum gehts
Elvira Herzog patzte erneut im Spiel gegen Island, das 3:3 endete.
Die Schweizer Nati kämpft nun gegen den Abstieg aus der Gruppe A.
Livia Peng bleibt als potenzielle Nachfolgerin im Gespräch.
«So etwas habe ich abgehakt, in dem Moment, in dem das Spiel wieder angepfiffen wird.» Das meinte Elvira Herzog vor dem Spiel der Schweizer Nati in der Women's Nations League gegen Island. Den Satz sagte die Torhüterin, als sie auf ihren Patzer im Spiel gegen Frankreich angesprochen wurde.
Gegen Island verspielte sie wenige Tage nach dem 0:2 gegen Frankreich eine Zwei-Tore-Führung und steht nach dem 3:3 mit dem Rücken zur Wand. Es droht der Abstieg aus der Gruppe A. Ein Mitgrund für das enttäuschende Remis: erneut Herzog. Die Schweizer Torhüterin patzte gegen Island wieder.
Mehrere Patzer von Elvira Herzog
Beim Anschlusstreffer der Isländerinnen sah Herzog überhaupt nicht gut aus. Ein Freistoss von Karólína Vilhjalmsdottir aus zentraler Position fand den Weg ins Tor. Der Ball rutschte dem Nati-Goalie unter der Schulter durch. Und auch beim 2:3 von Island schaffte es die Leipzig-Söldnerin nicht, Werbung in eigener Sache zu machen. Der nicht unhaltbare Schuss von Vilhjalmsdottir konnte Herzog nicht mehr aus dem rechten unteren Eck lenken.

Elvira Herzog im Gespräch mit Julia Stierli.
freshfocusWegen dieser Szenen wird der Druck auf die 25-Jährige immer grösser. Die Fehler gegen Island und Frankreich sind nämlich keine Einzelfälle. Die designierte Nummer eins kassierte auch in Norwegen (1:2) und, wie erwähnt, gegen Frankreich (0:2) haltbare Gegentore. Und nicht nur in diesen Spielen: Ende Oktober 2024 verschuldete Herzog einen Penalty im Testspiel gegen Australien.
Schon Herzogs Debüt in der Nati war bitter. Im Dezember 2020 bestritt sie ihr erstes Pflichtspiel für die Schweiz, da Gaëlle Thalmann nach einem positiven Covid-Test ausfiel. Im Qualifikationsspiel gegen Belgien hätte der Nati ein Unentschieden zur direkten Teilnahme an der EM 2022 gereicht. Doch Herzog unterliefen zwei folgenschwere Fehler – die Nati verlor klar mit 0:4.
Was denkst du über die aktuelle Situation von Elvira Herzog als Nati-Torhüterin?
Pia Sundhage stärkt Elvira Herzog
Seit der Ernennung von Herzog zur Nummer eins Ende November hat die Nati in sechs Spielen 14 Gegentreffer kassiert – allein sechs bei der Ohrfeige gegen Deutschland. Herzog stand in allen Partien 90 Minuten zwischen den Pfosten. Und ja, nicht alle Gegentreffer sind allein ihr anzulasten. Die gesamte Verteidigung der Nati sah oftmals nicht gut aus.
Island-Spielerin Gunnlaugsdottir überrascht ihre eigene Torhüterin.
SRFUnd dennoch. Der Druck auf Herzog wird mit jedem Fehler grösser und grösser. Noch hat sie das Vertrauen von Nati-Coach Pia Sundhage und Goalie-Trainerin Nadine Angerer. «Sie ist noch immer die Nummer eins», stärkte Sundhage Herzog vor dem Island-Spiel den Rücken. Angerer bezeichnete sie immer wieder als «echte Leaderin».
Was aber, wenn Herzog weiter kein sicherer Rückhalt für die Nati ist? Mit Livia Peng steht eine 23-Jährige als Ersatz bereit. Peng galt nach der WM 2023 als Kronfavoritin auf die Nachfolge der zurückgetretenen Thalmann. Doch unter Sundhage kommt die Werder-Bremen-Torhüterin nur auf zwei Einsätze. Es ist zu vernehmen, dass die Schwedin die nur 1,74 Meter grosse Peng als zu klein erachten soll. Dies schreibt auch CH Media.
Livia Peng: «Es ist mein grösster Traum»
Peng selbst ist ruhig und macht keinen Stunk im Kampf um die Nummer eins. Dass sie grosse Qualitäten hat, ist aber unbestritten. In der Bundesliga hexte sie Bremen immer wieder zu Punktgewinnen. Dazu führte sie ihre Farben beim Rekordspiel (57'000 Fans) im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV in den Final.
Gegenüber SRF stellte Peng zuletzt klar, dass sie die Hoffnung auf einen einen Stammplatz bei der Heim-EM noch nicht aufgegeben habe: «Es ist mein grösster Traum, an dieser EM dabei zu sein. Der Konkurrenzkampf tut uns gut. Ich gebe jeden Tag alles und Hoffnungen darf man immer haben.»
SRF-Fussballexpertin Martina Moser sagte zudem zuletzt: «Für mich ist es unverständlich, weshalb man sich im Tor so früh festgelegt hat auf die Stammkraft.» Livia Peng habe nur wenige Einsätze erhalten, um sich aufzudrängen. Nach Herzogs Patzern sei es angezeigt, diese Hierarchie nochmals zu hinterfragen. Moser: «Peng spielt eine super Bundesliga-Saison».
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