GazastreifenStaatsfeind Nummer 1: Das ist der neue Hamas-Chef Yahya Sinwar
Yahya Sinwar ist zum neuen Hamas-Chef ernannt worden. Für Israel ist er das «Gesicht des Bösen».
Darum gehts
Israel will die militärische und politische Führung der Hamas ausschalten.
Ganz oben auf der Liste steht Yahya SinwarSinwar, der neue Hamas-Chef.
Israel bezeichnet ihn als «das Gesicht des Bösen».
Kurz nach der Ernennung von Yahya Sinwar zum neuen Chef der radikalislamischen Hamas hat Israel angekündigt, diesen «schnell eliminieren» zu wollen. Die Ernennung von Sinwar zum Nachfolger des getöteten Ismail Hanija sei «ein weiterer zwingender Grund, ihn schnell zu eliminieren und diese abscheuliche Organisation von der Landkarte zu tilgen», erklärte Aussenminister Israel Katz am Dienstag im Onlinedienst X.
«Yahya Sinwar ist das Gesicht des Bösen»
Israel veröffentlichte vergangenen Oktober Bilder von Hamas-Terroristen, die im Süden des Landes Babys hochhielten, nachdem sie ihre Eltern ermordet haben. «Yahya Sinwar ist das Gesicht des Bösen. Er ist der Drahtzieher dahinter, wie Osama bin Laden es war. Er hat seine Karriere mit der Ermordung von Palästinensern aufgebaut, als er erkannte, dass sie Kollaborateure waren. So wurde er als der Schlächter von Chan Junis bekannt», so Israels Armeesprecher Richard im vergangenen Oktober. Israel werde «diesen Mann kriegen», sagte er bereits damals und fügte hinzu: «Das könnte eine lange Kampagne werden.» Sinwar wurde von den Vereinigten Staaten 2015 als Terrorist eingestuft.
Yahya Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in Chan Junis geboren. Er besuchte die Islamische Universität Gaza, wo er einen Bachelor-Abschluss in Arabistik erwarb. Während seines Studiums wurde Sinwar 1982 zum ersten Mal verhaftet. Im Gefängnis schloss er Freundschaft mit palästinensischen Aktivisten und beschloss, sich der palästinensischen Sache zu widmen. 1985 gründete Sinwar die Sicherheitsabteilung der Hamas, deren Aufgabe es war, «Sittlichkeitsverbrecher» zu bestrafen und Palästinenser zu töten, die der Kollaboration mit Israel verdächtigt wurden. Seine angebliche Begeisterung für die Hinrichtung von Kollaborateuren führte dazu, dass israelische Vernehmungsbeamte ihn als «den Schlächter von Chan Junis» bezeichneten.
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20minEr kam beim Gefangenenaustausch frei
1988 wurde Sinwar erneut verhaftet und wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung durch Sabotage zu viermal lebenslänglicher Haft in einem israelischen Gefängnis verurteilt. Während seiner Haft wurde Sinwars Leben gerettet, als er sich einer Gehirnoperation unterzog, bei der Berichten zufolge ein Tumor entfernt wurde. Sinwar wurde 2011 freigelassen – als einer von insgesamt 1000 palästinensischen Gefangenen, die gegen einen einzigen israelischen Soldaten, Gilad Shalit, ausgetauscht wurden, der 2006 gefangen genommen und fünf Jahre lang von der Hamas im Gazastreifen als Geisel gehalten wurde.
Sinwar wird für die Inhaftierung, Folterung und Ermordung eines Hamas-Befehlshabers, Mahmoud Ishtiwi, verantwortlich gemacht, der zunächst wegen Veruntreuung im Jahr 2015 inhaftiert war. Später, nach seiner Ermordung, wurde Ishtiwi beschuldigt, «moralische Verbrechen» begangen zu haben.
Anmerkung der Redaktion: Eine erste Version dieses Artikels wurde im Oktober 2023 veröffentlicht.
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