Neue Studie: Tattoofarbe erhöht Risiko an Krebs zu erkranken

Eine neue Studie aus Dänemark hat den Zusammenhang zwischen Tattoofarbe und dem Krebsrisiko untersucht.

Eine neue Studie aus Dänemark hat den Zusammenhang zwischen Tattoofarbe und dem Krebsrisiko untersucht.

Getty Images
Aktualisiert

Gefährliche FarbenZwillingsstudie schockt: Krebsrisiko ist bei Tätowierten erhöht

Eine neue dänische Zwillingsstudie stützt die Vermutung, dass Tätowierte ein erhöhtes Krebsrisiko haben können. Dabei scheinen einige Faktoren eine Rolle zu spielen.

Führen Tattoos zu einem erhöhten Krebsrisiko? Diese Frage wird schon länger heiss diskutiert und ist auch in der Forschung ein Thema. Hinweise dazu gibt es bereits aus früheren Studien. Ein neuer Forschungsbericht aus Dänemark verhärtet nun den Verdacht. Das Interessante daran: Die Studie wurde mit Zwillingen durchgeführt.

Wie stehst du zu Tattoos?

Haben Tätowierte wirklich ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs?

Für die Studie führten die Forschenden zwei unterschiedliche Methoden durch: eine Kohortenstudie (Beobachtung über einen gewissen Zeitraum) mit 2367 zufällig ausgewählten Zwillingen und eine Fallkontrollstudie mit 316 Zwillingen, die zwischen 1960 und 1996 geboren worden sind. Dabei untersuchten sie einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Tätowierfarbe und der Entwicklung bestimmter Krebsarten.

Mehrere Studien untersuchten den Zusammenhang zwischen Tattoos und dem Krebsrisiko.

Mehrere Studien untersuchten den Zusammenhang zwischen Tattoos und dem Krebsrisiko.

Pexels/Bethany Ferr

Das Ergebnis der Studie: Ja, tätowierte Menschen haben im Vergleich zu jenen ohne Tattoos ein 1,6-fach erhöhtes Risiko für Hautkrebs und ein 1,3-fach erhöhtes für Lymphome (aggressive Tumoren des blutbildenden Systems).

Was passiert im Körper?

Laut dem Forscherteam gelangt die Tätowierfarbe von der Haut ins Blut und wandert zu den Lymphknoten, was zu einer Störung des Immunsystems führen kann. Die Forschenden befürchten, dass die abgelagerte Tätowierfarbe Entzündungen auslösen können, die chronisch werden und das Risiko einer abnormalen Zellveränderung fördern.

Frühere Studien zeigen Zusammenhang auf

Bereits im Jahr 2017 fanden Forschende vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung heraus, dass die Tinte im Körper wandert und sich in Form von Nanopartikeln im Lymphsystem absetzt. Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2024 vertiefte das Thema und befragte 11'905 Menschen, von denen 2938 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren an einem Lymphom erkrankt waren. Das Ergebnis: Das Risiko, an einem Lymphom zu erkranken, lag bei denjenigen, die tätowiert sind, um 21 Prozent höher.

Wer ist besonders davon betroffen?

Wichtig zu wissen: Nur weil jemand tätowiert ist, heisst das nicht automatisch, dass das gesundheitliche Auswirkungen hat. Dennoch haben die Forschenden einige Zusammenhänge gefunden. So scheinen Tattoos, die grösser als eine Handfläche sind, riskanter zu sein als kleinflächige Tattoos. Dasselbe gilt für ältere Tattoos, da die Regulierungen der verwendeten Tätowierfarbe früher noch weniger strikt waren, als heute.

Tattoos machen nicht automatisch krank. Dennoch gibt es ein paar Risikofaktoren.

Tattoos machen nicht automatisch krank. Dennoch gibt es ein paar Risikofaktoren.

Pexels/cottonbro studio

Eine weitere gefährliche Substanz, die typischerweise in farbigen Tinten vorkommt, sind sogenannte Azo-Pigmente. Diese können bei Sonneneinstrahlung oder Tattooentfernung per Laser krebserregende Stoffe freisetzen. Generell wurde beobachtet, dass rote Tinte bei Patienten mit allergischen Reaktionen die am häufigsten verwendete Farbe ist. Es gibt allerdings auch Tattoofarbe ohne Azo-Pigmente.

Hast du dir schon einmal Gedanken dazu gemacht, ob Tattoos gesundheitsschädlich sein können?

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

82 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen