Gegen AustralienAktualisiert 25. Oktober 2024, 21:54Historische Kulisse: Nach Patzer gelingt Nati grosse Überraschung
Die Frauen-Nati testete am Freitagabend im Letzigrund gegen Australien. Das Spiel ging 1:1 aus. Die EM-Euphorie ist lanciert.


Hier sah Elvira Herzog überhaupt nicht gut aus.
SRFDie Szene des Spiels
Nach sackstarken Minuten ging im Spiel zwischen der Frauen-Nati und Top-Favorit Australien kurz vor der Pause plötzlich alles schief. Caitlin Foord war viel schneller als Luana Bühler und dann haute Goalie Elvira Herzog auch noch den Australien-Star um. Die Folge: Penalty. Die Weltnummer 15 ging absolut unverdient in Führung. Das Gute: Die Schweiz liess sich vom Patzer nicht beirren und kam durch Géraldine Reuteler zu einem sehr verdienten 1:1.
Die Schlüsselfigur
Elvira Herzog. Lange Zeit hatte die Schweizer Torhüterin überhaupt nichts zu tun. Wirklich gar nichts. Doch dann kam die 42. Minute. Herzog riss Caitlin Foord den Boden unter den Füssen weg, obwohl diese vom Tor wegdribbelte. Eine sehr unglückliche Aktion der Schweizerin! Glück für sie: Die Frauen-Nati war das bessere Team und kam heroisch zurück.

Vor einer Rekordkulisse patzte Goalie Elvira Herzog.
IMAGO/EibnerHerzog ist zwar nicht offiziell die Nummer 1 der Nati, doch in den letzten Spielen setzte Trainerin Pia Sundhage meist auf Herzog. Konkurrentin Livia Peng schmorte meist auf der Bank. Und das obwohl Peng bei Werder Bremen dieses Jahr Top-Leistungen zeigte. Beim Sensationssieg der Bremerinnen über Frankfurt war sie die «Spielerin des Spiels», auch zauberte sie diese Saison bereits mit einer doppelten Penalty-Parade.
Das bessere Team
Die Schweizerinnen. Lia Wälti, Nadine Riesen und Co. agieren mutig und standen in der Verteidigung sehr sicher. Die Australierinnen fanden überhaupt kein Durchkommen und prallten immer und immer wieder an der Nati-Wand ab.

Géraldine Reuteler traf zum 1:1 für die Frauen-Nati gegen Australien.
IMAGO/EibnerDie Schweiz hätte in der ersten Hälfte auch in Führung gehen müssen. So hatte Smilla Vallotto die Mega-Chance, als sie allein vor dem gegnerischen Tor war. Ihr Schuss aber: kläglich. Doch die Nati gab nicht auf und liess sich nicht beirren. Das 1:1 ging mehr als in Ordnung, ein Sieg wäre verdient gewesen. Kurz vor Schluss traf die Schweiz noch die Latte.
Das Tribünen-Gezwitscher
Das Spiel fand im Letzigrund statt. Und wenige Monate vor der Heim-EM im nächsten Sommer kamen Tausende Fans ins Stadion in Zürich. Es waren 14’370. Das ist der Rekord für ein Frauen-Natispiel und ein Frauenfussballspiel in der Schweiz!
Zum Vergleich: Die Grasshoppers, die wie der FC Zürich, die Heimspiele im Letzi austragen, haben in der laufenden Saison einen Zuschauerschnitt von 8’571 Fans. Der FCZ hat einen Schnitt von 13’960. Die Schweizerinnen und Schweizer scheinen sich auf das Spektakel nächsten Sommer zu freuen. Die Euphorie ist lanciert.
Die Tore
43’ I 0:1 I Foord blieb vom Punkt aus cool und schob den Ball in die untere rechte Ecke. Goalie Herzog blieb ohne Chance und konnte ihren Fehler nicht wieder gut machen.
58’ I 1:1 I Reuteler mit dem Ausgleich! Sie nutzte die Chance und schoss das Leder in die Tormitte.
So gehts weiter
Am Dienstag geht es für Frauen-Nati weiter. Dann trifft das Team von Pia Sundhage in Genf (21 Uhr, live bei uns) auf Frankreich. Wieder ein Kracher für die Schweizerinnen.
Deine Meinung zählt
Das wars
Das war es von uns. Vielen Dank fürs Dabeisein und schönen Abend!
Lia Wälti im Interview
«Das Team hat es mir einfach gemacht. Ich glaube, wir haben heute wirklich ein super Spiel gespielt, wenn man vergleicht, wie wir in den letzten Monaten gegen einen Top-Gegner gespielt haben. Wir konnten viel dominieren und zum Ball Sorge tragen. Wir haben wirklich gut trainiert, man hat gemerkt, das Team hat eine andere Energie als noch im Februar vor meiner Verletzung. Von dem her konnte ich meine Erfahrung gut in das Spiel bringen, aber heute war es wirklich eine gute, geschlossene Teamleistung.» (gegenüber SRF Sport)
Géraldine Reuteler im Interview
«Ich finde, wir haben es von der ersten bis zur letzten Minute sehr gut gemacht. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es hat Spass gemacht auf dem Platz und es kann auf jeden Fall so weiter gehen.» (gegenüber SRF)
Das Spiel ist zu Ende. Die Schweiz trotzt dem Favoriten Australien und holt sich ein verdientes Remis.
Es werden mindestens vier Minuten nachgespielt.
Lattenschuss für die Schweizerinnen
Larina Baumann haut den Ball mit dem rechten Fuss an die Latte. Was für eine Möglichkeit für die Newcomerin!
Lehmann wid eingewechselt
Das Stadium tobt in Ekstase, als Alisha Lehmann kurz vor Schluss für Ramona Bachmann eingewechselt wird.
Freistoss für Australien
Nach einem Foulspiel von Torschützin Reuteler gibt es einen Freistoss für die Matildas. Van Egmond tritt an, doch der Ball wird im Strafraum von der Schweizerischen Verteidigung geklärt.
Ruhige Phase
15 Minuten der regulären Spielzeit bleiben den Schweizerinnen, um einen Führungstreffer zu erzielen. Nach einer intensiven Phase kurz nach dem Ausgleich hat sich die Partie nun wieder etwas beruhigt und die grossen Chancen bleiben auf beiden Seiten aus. Die Schweizer Nati muss aufpassen, in diesen letzten Minuten nicht unsauber zu spielen.
Rekord im Letzigrund
Das ist ein neuer Rekord! 14'370 Zuschauer besuchen das Spiel im Letzigrund. Noch nie haben in der Schweiz so viele Zuschauer ein Frauenfussball-Spiel besucht.
Schweizerinnen machen weiter Druck
Und die Schweizerinnen bleiben dran! Beney bringt den Ball gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Die australische Defensive kann Schlimmeres nur mit Mühe verhindern.
1 : 1

Toooooooor! Der Ball spickt im australischen Strafraum von Spielerin zu Spielerin, ehe er vor den Füssen von Géraldine Reuteler landet. Diese nutzt die Chance und schiesst das Leder in die Tormitte – Arnold hat keine Chance. Das ist der wohlverdiente Ausgleichstreffer!
Zwischenfazit
Die ersten Minuten in dieser zweiten Halbzeit verlaufen verhalten. Es kommt bisher zu keinen nennenswerten Chancen auf beiden Seiten.
Der Ball rollt wieder. Weiter geht's!
Das sagt unser Reporter vor Ort

«Ja, das ist ärgerlich. Lange Zeit hatte die Schweizer Torhüterin Elvira Herzog überhaupt nichts zu tun. Wirklich gar nichts. Doch dann kam die fatale 42. Minute. Herzog riss Caitlin Foord den Boden unter den Füssen weg, obwohl diese vom Tor wegdribbelte. Eine sehr unglückliche Aktion der Schweizerin! Die Schweiz wurde für die sehr gute Leistung überhaupt nicht belohnt.»
Pausenfazit
Die Schweizerinnen starten gut in die Partie und schaffen es, diese erste Halbzeit grösstenteils zu dominieren. Immer wieder spielt sich die Offensive in den gegnerischen Strafraum. Die Matildas hingegen können der Schweizer Nati zwar entgegenhalten, schaffen es aber lange nicht, richtig in die Partie zu finden. So kommt es bis kurz vor dem Pausenpfiff zu keinem Torschuss durch die Australierinnen. Bis zur 42. Minute als Foord gefährlich frei steht. So gefährlich, dass Goalie Herzog nur noch die Möglichkeit der Notbremse sieht – eine verhängnisvolle Entscheidung, die den Gästen einen Elfmeter einbringt. Der Penalty wird von Foord selbst versenkt und so steht es unverdient 1:0 für die Matildas in dieser ersten Halbzeit.
Nadine Riesen im Interview
«Natürlich ist so ein Rückstand vor der Pause bitter, besonders weil wir zwei bis drei Chancen gehabt haben, die ein Tor hätten sein können und auch sein sollten. 1:0 ist ärgerlich aber es heisst noch nichts. Wir haben eine ganze Halbzeit um das noch zu drehen und wir sind zuversichtlich.» (gegenüber SRF)
Die niederländische Schiedsrichterin pfeift zur Pause. Australien führt unverdient mit 1:0.
Schweiz bleibt am Ball
Doch die Schweizerinnen lassen sich nicht unterkriegen. Naomi Luyet bringt nur wenige Augenblicke nach dem Gegentreffer den Ball vor das gegnerische Tor. Es ist eine tolle Möglichkeit, die schlussendlich an der australischen Verteidigung scheitert.
0 : 1
Herzog stoppt Foord mit einer Notbremse. Es gibt Penalty für Australien.
Caitlin Foord tritt an und haut den Ball rechts unten ins Netz. Australien führt unverdient nach diesem Elfmeter.
Beste Chance für die Schweiz bisher
Reuteler spielt von links einen langen Ball in den Lauf von Vallotto. Diese steht komplett frei und haut einen Ball auf das Tor. Doch das Leder kann von Arnold gestoppt werden.
Freistoss für die Schweiz
Es kommt zum Freistoss für die Schweizerinnen. Bachmann tritt an, schafft es aber nicht, den Ball in eine gefährliche Zone zu bringen.
Top-Chance für die Schweiz
Eine weitere Top-Chance! Crnogorcevic kommt über links in den Strafraum und hat genug Raum, einen souveränen Schuss abzugeben. Doch der Ball landet in den Armen von Australien-Goalie Arnold.
Wälti sorgt für Sicherheit
Diese ersten 25. Minuten zeigen auch, wie viel stärker die Schweizer Nationalmannschaft mit Lia Wälti ist. Die Sicherheit und Stabilität ist deutlich zu spüren und trägt sichtlich zu einer bisher guten Leistung bei.