Frauen-Nati: Schweiz kassiert gegen Frankreich die nächste Pleite

Gegen FrankreichAktualisiert 04. April 2025, 21:52Tiefschlaf und schlimme Patzer: Nati kassiert nächste Pleite 2025

Am Freitagabend traf die Frauen-Nati in St. Gallen auf Frankreich. Das Team von Pia Sundhage blieb blass und verlor mit 0:2.

Schweiz
0 : 2
Frankreich

Hier ist das 2:0 von Frankreich gegen die Schweiz zu sehen.

SRF

Die Szene des Spiels

Das letzte Aufeinandertreffen im Oktober des vergangenen Jahres entschieden die Schweizerinnen gegen Frankreich mit 2:1 für sich. An diesen Erfolg wollte das Team von Pia Sundhage im Jahr der Heim-EM daheim in St. Gallen anknüpfen. Doch das schlug fehl. Die Nati verlor mit 0:2.

Der Genickbruch für die Nati war das 2:0 für Frankreich kurz vor der Pause. Selma Bacha haute die Kugel nach einem einstudierten Freistoss humorlos aus 30 Metern ins Tor. Es war eine einstudierte Variante. Bitter: Die Schweizerinnen waren alles andere als bereit, eine Mauer hatten sie nicht aufgestellt. Unhaltbar war der Ball zudem nicht.

Die Schlüsselfigur(en)

In der 14. Minute hatte das grosse Schweizer Talent Noemi Ivelj die Top-Chance auf das 1:0. Doch die 18-Jährige vergab knapp. Besonders bitter: Im Gegenzug traf Frankreich zum relativ frühen 1:0. Ivelj hätte also zur grossen Matchwinnern werden können. Zu sagen gilt aber: An Ivelj lag es nicht, dass die Schweiz als Verliererin vom Platz ging. Sie war eine der besten Spielerinnen auf dem Feld.

Die Schweiz hatte nicht wirklich eine Chance.

Getty Images

Zu erwähnen ebenso: Die gesamte Verteidigung der Schweiz. Immer und immer wieder sahen Julia Stierli und Co. nicht aus. Die Französinnen konnten wirbeln und zaubern, wie sie wollten. Goalie Elvira Herzog zeigte zwar Paraden, aber auch sie muss sich Kritik gefallen lassen. Beim 2:0 durch Bacha langte die Torhüterin daneben.

Das bessere Team

Die Ausgangslage war eindeutig: Frankreich ging nach den Siegen gegen Island (3:2) und Norwegen (1:0) als klarer Favorit in die Partie. Die Schweizer Nati wartete nach dem 0:0 gegen Island und dem 1:2 gegen Norwegen derweil noch auf den ersten Sieg im Jahr der Heim-EM.

Noemi Ivelj gehörte zu den besten Schweizerinnen.

AFP

Nach dem Match ist klar: Während Frankreich weiter auf der Erfolgswelle surft, muss die Nati weiter auf ein Erfolgserlebnis 2025 warten. Die Schweizerinnen zeigten zwar gute Ansätze, im Ganzen waren sie aber wieder zu harmlos und zu fehleranfällig. Die Leistung wurde erst mit den Einwechslungen von Bald-Mama Ramona Bachmann und Ana-Maria Crnogorčević besser. Der Erfolg von Frankreich ging völlig in Ordnung.

Das Tribünen-Gezwitscher

Zum Spiel gegen Frankreich pilgerten 11’011 Fans ins Stadion in St. Gallen. Damit übertrumpften die Schweizerinnen die Stars von Murat Yakin. Zur Erinnerung: Keine 8500 Zuschauer hatten sich nämlich vor neun Tagen im Kybunpark verloren, als die Nati Luxemburg mit 3:1 besiegte. So leer war ein Heimspiel unter Murat Yakin noch nie seit seinem Amtsantritt im September 2021 gegen Griechenland. Bei der Pressekonferenz vor dem Frankreich-Match meinte Viola Calligaris: «Es ist doch schön, wenn man das Ganze für einmal umkehren kann.»

Die Tore

15’ I 0:1 I Sandy Baltimore schob den Ball alleinstehend ins leere Tor ein. Zuvor gab es ein schönes Solo von Teamkollegin Delphine Cascarino. Das war einfach zu schnell für die Schweizer Verteidigung.

Wie weiter Pia Sundhage?

AFP

43’ I 0:2 I Selma Bacha erhöhte mit einem Gewaltschuss aus rund 30 Metern. Nach einer einstudierten Variante, bei der sich die gesamte Schweizer Abwehr im Tiefschlaf befand, stand es 2:0 für die Favoritinnen.

So gehts weiter

Am Dienstag geht es in der Women’s Nations League für die Schweiz weiter. Dann trifft das Sundhage-Team auswärts auf Island.

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Das wars vom heutigen Nations-League-Abend der Frauen-Nati. Danke fürs Mitlesen und Mitfiebern. Am Dienstag geht es weiter. Dann spielt die Schweiz in Island gegen den Abstieg.

Tschüss und bis dann!

Stimmen zum Spiel

Djion-Spielerin Meriame Terchoun über die Leistung: «Einerseits war es zu wenig. Andererseits hatten wir mega viel Gutes drin. Wir versuchten, vieles zu verbessern, was wir in den letzten Spielen nicht so gut gemacht haben. Die Französinnen machen einen super guten Overload auf der Seite. Das macht es schwierig, zu verteidigen. Ich finde, wir haben es sehr gut gemacht. Nach vorne hat es etwas gefehlt. Aber im Grossen und Ganzen war es ein sehr guter Match von Frankreich. Vor allem in der ersten Halbzeit. Aber sie haben nicht sehr viele Chancen kreiert.»

Meriame Terchoun über die Offensive: «Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir nicht sehen, dass wir mehr die Seite wechseln müssen. Vielleicht mehr über Aussen. Wir gehen etwas zu oft durch die Mitte. Frankreich macht ein gutes Pressing. Manchmal haben wir es nicht geschafft, die Linie zu überspielen. Aber sie machen es auch gut und sie haben uns auch analysiert und haben die langen Bälle in die Mitte verhindert. Wir haben dumme Tore kassiert leider. Man nimmt von jedem Spiel etwas mit und wir sind immer noch dran, uns zu entwickeln.»

Freiburg-Spielerin Julia Stierli über die Leistung: «Ich denke, wenn man 0:2 verliert, ist man als Verteidigerin auch gegen Frankreich nicht zufrieden. Wir müssen sicher anschauen, was wir besser machen können. Es gab Dinge, auf die wir aufbauen können. Aber da waren auch zu viele Fehler. Wir haben dumme Tore kassiert.»

Julia Stierli über die fehlende Reaktion: «In der zweiten Halbzeit konnten wir hinten mehr durchschieben, damit wir auf den Seiten etwas mehr Druck machen konnten auf den Ball. Wenn wir den Ball hatten, verlieren wir ihn schnell wieder. In der ersten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, auf den Seiten Druck zu machen. Sie konnten immer hin und her wechseln und wir konnten sie nicht auf der Seite halten. Am Ende müssen wir am Ball ruhiger bleiben und es besser ausspielen.»

Julia Stierli über die fehlenden Tore: «Klar, wollen wir Tore schiessen. Aber wichtig ist, dass wir zu Chancen kommen. Davon hatten wir zwar nicht viel, aber doch hatten wir ein paar Box-Szenen.»

Julia Stierli über das kommende "Finalspiel" gegen Island: «Sie sind sicher ein ganz anderer Gegner. Sehr physisch. Spielerisch etwas weniger als Frankreich. Da geht es darum, dieses Spiel zu analysieren und abzuhaken. Dann müssen wir uns mit einen guten Matchplan auf Finnland vorbereiten.»

Ramona Bachmann über das Gefühl: «Es hat sich sehr gut angefühlt. Es war ein sehr schönes Gefühl für mich, wieder auf dem Platz zu stehen. Für die Nati auch Minuten zu sammeln. Ich glaube jetzt geht es aufwärts.»

Ramona Bachmann über das Spiel: «Zuerst muss man sagen: Frankreich ist ein Top-Team. Heute haben wir es nach vorne nicht so gut ausgespielt. Vor allem im Mittelfeld hätten wir es besser spielen können. Wir hätten dort teilweise eine Überzahl gehabt, weil sie sich da zurückfallen liessen. Da haben wir es zu wenig gut gespielt und wir müssen ein paar Sachen analysieren. Es gab doch ein paar Dinge, die heute gut waren. Wir haben gegen so einen guten Gegner nicht viele Chancen zugelassen.»

Ramona Bachmann über die Reaktion in der zweiten Halbzeit: «Als ich reingekommen bin, wollte ich etwas Druck machen. Wir konnten bei einem 0:2-Rückstand nicht einfach nur auf sie warten. Sie hatten mit der Führung keinen Druck. Ich hatte auch etwas müde Beine. So wie ich es vorhatte, konnte ich es nicht ganz umsetzen. Wir hätten da etwas höher stehen sollen, sie früher unter Druck setzen und so zu Fehler zwingen.»

Gegenüber SRF

Die Partie ist aus. Schweiz 0. Frankreich 2. Viel gibt es da auch nicht zu sagen. Schlussendlich blieben die Schweizerinnen chancenlos. Frankreich hatte die Partie im Griff und liess die Schweiz nicht ins Spiel kommen.

Damit bleibt die Schweiz das Schlusslicht in Gruppe B der Nations League.

Schweiz 0:2 (0:2) Frankreich

91'

Vier Minuten zusätzlich

Die Schiedsrichterin gibt der Schweiz noch vier Minuten zusätzlich für den Anschluss. Doch es scheint leider nicht so, als wären sie hier noch in der Lage für ein Tor.

85'

Schlussphase läuft

Es zerrinnen die letzten fünf Minuten in der regulären Spielzeit. Derweil bleiben die Schweizerinnen weiter harm- und ideenlos. Auch wenn der Gegner heute Frankreich heisst. Das war heute nicht der Abend der Schweizer Nati. Auch die Französinnen scheinen nun das Spiel ausklingen zu lassen. Deshalb plätschert die Partie nun etwas vor sich hin.

75'

Fünfter Wechsel bei der Schweiz: Alena Bienz ersetzt die auffällige Noemi Ivelj.

69'

Freistoss Bachmann

Die kreative Spielmacherin bringt den Ball gefährlich vor das gegnerische Tor. Am Ende segelt der Ball dann aber knapp an allen vorbei. Schade. Da hätte sonst nicht viel gefehlt und der Anschluss wäre Tatsache.

65'

Die Schweiz legt nochmal doppelt nach: Crnogorčević und Bachmann kommen für Bühler und Schertenleib. Erstere hatte eine tolle Kopfball-Chance und nun für heute Feierabend.

65'

Schweizerinnen werden besser

Als hätten sie mich gehört. Nun drehen die Schweizerinnen etwas auf und suchen wieder öfter den Zug auf das gegnerische Tor. Bis jetzt happert es aber beim letzten Pass und so bleiben die richtig guten Chancen noch aus.

62'

Ivelj mit zweiter Chance

Die 18-jährige Spielerin der Grasshoppers kommt zu ihrer zweiten guten Chance in dieser Partie. Nach einer tollen Flanke von Terchoun köpft Ivelj den Ball im Strafraum nur knapp neben das Gehäuse von Magnin.

61'

Eine Stunde gespielt

Hier in St. Gallen ist nun eine Stunde vorbei. Die Schweizerinnen machen nicht den Anschein, als würden sie vehement den Anschluss suchen. Zu abgeklärt agieren die Französinnen. Auch die beiden Einwechslungen von Sundhage haben bis jetzt noch zu wenig Einfluss auf das Schweizer Team. Draussen machen sich Crnogorčević und Bachmann warm. Können die Rekordspielerin und die frühere Leistungsträgerin hier etwas bewirken?

54'

Herzog erneut sicher

Katoto prescht über die rechte Seite nach vorne bis an die Grundlinie. Die Stürmerin sucht im Zentrum ihre Mitspielerin, doch Elvira Herzog im Schweizer Tor hat dieses Unterfangen durchschaut und fängt den Ball ohne Probleme ab.

50'

Gemächliche Startphase

Die beiden Team tasten sich nach dem Pausentee wieder etwas ab. Wir warten auf die erste Topchance nach dem Seitenwechsel.

46'

Pia Sundhage vollzieht für die zweite Halbzeit einen Doppelwechsel: Reuteler und Pilgrim kommen für Vallotto und Piubel.

Weiter gehts! Holen die Schweizerinnen trotz Rückstand noch einen Punkt?

Das sagt Ivelj in der Halbzeit

GC-Spielerin Noemi Ivelj über die erste Halbzeit: «Das Tempo ist (bei ihnen) definitiv da, dass wussten wir von Anfang an. Auch dass die Physis ihre Stärke ist.  Zu Beginn hielten wir besser dagegen. Doch mit der Zeit haben wir nachgelassen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns in der Pause wieder fangen. Wir müssen wieder mehr Tempo erreichen, um dagegen zu halten. Vorne hatte ich ja eine Chance. Ist nicht so, dass wir nicht in die Offensive kommen. Aber vielleicht müssen wir den Ball länger halten, damit wir auch defensiv weniger laufen müssen.»

Noemi Ivelj über die Offensive: «Wir müssen schneller spielen. Sie sind physisch starke Gegnerinnen. Da ist es schwierig dagegen zu halten. Wir müssen uns schneller vom Ball lösen und Lösungen suchen.  Ich denke so kommen wir auch nach vorne und können Chancen kreieren.»

Gegenüber SRF

Das sagt der Reporter vor Ort

Noemi Ivelj hatte in der 14. Minute die Top-Chance auf das 1:0. Doch das junge Talent (18) vergab knapp. Im Gegenzug war die Schweizer Verteidigung überfordert. Es ging ihr einfach zu schnell. Sandy Baltimore schob den Ball alleinstehend ins leere Tor ein. Zuvor gab es ein schönes Solo von Teamkollegin Delphine Cascarino. Kurz vor der Pause fiel das 2:0 für Frankreich nach einem Freistoss. Die Abwehr war nieder parat, Goalie Herzog griff daneben.

Damit steht es im Spiel der Women’s Nations League zwischen der Schweiz und Frankreich aus Sicht der Nati 0:2.

Halbzeit in St. Gallen. Die Schweizerinnen liegen 0:2 hinten.

43'

0 : 2

TOR für Frankreich! Und was für eins. Bacha donnert den Ball nach einem Freistoss mit dem Vollrist unter die Latte. Traumtor. Zuvor war die Latte noch gegen sie - nun bringt sie mit der Latte die Französinnen um zwei Längen in Front. Da hatte sich die Schweizer Mauer aufgelöst, bevor sie sich überhaupt formiert hatte. So bitter es ist: Das Resultat geht so in Ordnung.

37'

Lattenknaller von Bacha

Die Aussenverteidigerin tanzt die Schweizer Abwehr aus und hämmert den Ball dann aus spitzem Winkel an den Querbalken. Da hatten die Schweiz und Herzog viel Glück. Die Französinnen drehen nun wieder etwas auf. Die Schweizerinnen wirken überfordert mit dem Tempo-Spiel der Gäste.

35'

Herzog als Ruhepol

Die Schweizerinnen zeigen bis jetzt eine nervöse Partie. Gut, dass sie hinten Elvira Herzog im Tor stehen haben. Diese strahlt viel Ruhe aus und hat soeben einen Frankreich-Corner locker aus der Luft gefischt. Die Frau von Leipzig dürfte es heute Abend brauchen.

26'

Beste Schweizer Chance

Vallotto flankt auf den zweiten Pfosten und findet Calligaris. Diese will den Ball in die Mitte köpfen. Doch dort können die Französinnen zum Corner klären. Diesen bringt Schertenlieb mit einer einstudierten Variante auf den Kopf von Luana Bühler. Magnin im Frankreich-Kasten kann den wuchtigen Kopfball aus dem Winkel kratzen. Weiter so!

Das sagt der Reporter vor Ort

Getty Images

Gibt es heute die dritte Niederlage im dritten Spiel im Jahr der Heim-EM? Nach dem Gegentreffer hat die Schweiz definitiv Mühe. Immerhin: Die Schweizer Fans schreien ihr Team weiter mutig nach vorne. Fakt ist: Trainerin Pia Sundhage muss sich etwas einfallen lassen.

24'

Distanzversuch Cascarino

Die Spielerin von San Diego hat heute bereits den Assist geliefert. Nun versucht Cascarino es mit einem Aufsetzer aus der Distanz. Der Ball rollt aber am linken Pfosten vorbei. Herzog braucht nicht einzugreifen. Die Schweizer Keeperin hatte bisher noch nicht allzu viel zu tun. Beim Gegentreffer war sie machtlos.

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