ArbeitnehmendeGegen Stress und Erschöpfung – Travail Suisse fordert sechs Wochen Ferien
Längere Arbeitstage und verschwindende Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben sorgen laut der Gewerkschaftsorganisation zunehmend für Stress und Erschöpfung – nun sollen mehr Ferien Abhilfe schaffen.
Darum gehts
Die Gewerkschaftsorganisation Travail Suisse fordert eine Erhöhung der gesetzlich vorgeschriebenen Ferien.
So sollen Arbeitnehmende künftig mindestens sechs statt wie bis anhin fünf Wochen Ferien haben.
Als Grund führt die Organisation zunehmenden Stress und Erschöpfung im Job an.
Geniessen Arbeitnehmerinnen und – nehmer pro Jahr bald sechs Wochen Ferien? Dies fordert zumindest die Gewerkschafts-Dachorganisation Travail Suisse, die sich für Angestellte stark macht, in einer Mitteilung. Laut Travail Suisse steigen arbeitsbedingter Stress und Erschöpfung seit Jahren stetig an – dafür verantwortlich seien etwa überlange oder zerstückelte Arbeitstage, aber auch die Digitalisierung.
Bist du zufrieden mit deinen Ferientagen?
Rund 40 Prozent aller Arbeitnehmenden würden in Umfragen angeben, dass sie sich erschöpft fühlen. Als Folge davon erkranken immer mehr Arbeitnehmende psychisch oder körperlich. Die Ursachen für die zunehmende Erschöpfung liegen in erster Linie in der veränderten Arbeitswelt. «Die Arbeitsprozesse wurden in den vergangenen Jahren stetig beschleunigt, gleichzeitig verlangen die Arbeitgebenden immer mehr Flexibilität von den Arbeitnehmenden», so Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail Suisse.
«Gesundheitsschutz ist nicht verhandelbar»
Adrian Wüthrich, Präsident von Travail Suisse, sagt: «Der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden ist nicht verhandelbar. Zum Schutz der Gesundheit und des Privatlebens der Arbeitnehmenden braucht es weniger Flexibilität, nicht mehr.» Als Folge der Digitalisierung seien Arbeitnehmende gezwungen, sich stetig anzupassen und sehen sich mit einer zunehmenden Intensität der Arbeitstätigkeit konfrontiert.
Mehr Ferien und kürzere Arbeitszeiten stellen aus Sicht von Travail Suisse dabei sinnvolle Kompensationsmassnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmenden in einer beschleunigten Arbeitswelt dar – künftig sollen Arbeitnehmende etwa Anspruch auf mindestens sechs Wochen bezahlte Ferien haben und die Dauer der maximal zulässigen Überzeit pro Tag auf ein Stunde beschränken, so Travail Suisse an einer Medienkonferenz in Bern.
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