Gen Z vs. Boomer: «Gen Z interessiert sich nur für Instagram und Netflix»

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Gen Z vs. Boomer«Gen Z interessiert sich nur für Instagram und Netflix»

Die Unterschiede zwischen Gen Z und Boomers sind gross. Während sich die Jungen über wenig Feingefühl und schlechte Kommunikation beschweren, kritisieren Boomer die fehlende Motivation und Belastbarkeit.

Der Generation Z geht es schlecht – zu dieser Erkenntnis kam eine Studie von McKinsey.
«Wenn es Probleme gibt, dann legt uns der Chef lieber einen Brief ins Fächlein, anstatt mit uns zu sprechen», erzählt Anna (21). (Symbolbild)
«Selbst wenn unsere Arbeitsweise die Arbeitsabläufe vereinfachen kann, will unser Chef nichts davon hören», sagt Michel (25). (Symbolbild)
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Der Generation Z geht es schlecht – zu dieser Erkenntnis kam eine Studie von McKinsey.

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Darum gehts

Eine Studie hat gezeigt, dass es Schweizer Jugendlichen der Generation Z psychisch schlechter geht als allen anderen Generationen – zudem sind sie stark belastet.

Zwischen verschiedenen Generationen wird sich gegenseitig die Schuld zugeschoben. Sprechen die Boomer von mangelnder Belastbarkeit der Gen Z, kritisieren diese die altertümliche Weltanschauung der Boomer. So erlebt die 20-Minuten-Community die Unterschiede der beiden Generationen.

Anna (21), Köchin

«Mein Chef ist circa 40 Jahre alt. Im Umgang mit den Erwartungen der Mitarbeiter fehlt ihm einfach das Feingefühl», sagt Anna. Seine Kinder und neue Freundin seien wohl der Grund dafür, weshalb sie mit gleichem Stellenprozent am Wochenende öfter arbeite als ihr Chef. Sie habe kein Problem damit, viel zu arbeiten – aber nur einmal im Monat am Wochenende frei zu haben, sei nicht vertretbar. «Die Feedbackkultur in unserem Team lässt auf jeden Fall zu wünschen übrig: Wenn es Probleme gibt, dann legt uns der Chef lieber einen Brief ins Fächlein, anstatt mit uns zu sprechen – nach unserer Einschätzung wurde sowieso nicht gefragt.» Danach sei das Thema nicht weiter thematisiert worden.

Michel (25), Sachbearbeiter

«Mein Chef ist 61 Jahre alt. Seine Weltanschauung passt einfach nicht in unser junges und dynamisches Team», so Michel. Er neige zu Über-Formalismus und sei der Meinung, dass einfach und schnell automatisch auch ungenau und falsch heisse. «Selbst wenn unsere Arbeitsweise die Arbeitsabläufe vereinfachen kann, will unser Chef nichts davon wissen.» Darauf reagiere er meist mit der Grundhaltung, dass dies schon immer so gemacht worden und demnach auch richtig sei. Der Chef sei darauf angesprochen worden – eine Reaktion sei aber nicht erfolgt. «Mir fällt auf, dass ältere Menschen viel Redebedarf haben und bei einer einfachen Frage ihre ganze Weltanschauung erläutern wollen. Es ist schwierig, mit Boomern auf einer Augenhöhe zu sprechen – verständlich, sie haben ja auch mehr erlebt und wissen daher sowieso alles besser.»

Armando (33), Logistiker

Armando ist Vorgesetzter eines Teams verschiedener Altersgruppen und in der Logistikbranche tätig. Seine Arbeit sei weder körperlich noch geistig anstrengend. «Die Gen Z ist kaum belastbar, schnell überfordert und motivationslos – das Einzige, was sie interessiert, sind Instagram und Netflix», sagt Armando. Abgesehen davon habe die Gen Z extrem wenig Allgemeinwissen: Geschirrspülerein- und -ausräumen falle auch nach zwei Jahren noch schwer und das nicht, weil sie unfähig seien, sondern einfach das Interesse fehle. «Die Jungen stellen sich das Leben zu einfach vor. Sie wollen teure Autos, möchten aber nicht arbeiten, oder geile Ferien, aber nicht sparen.» Man sage ihnen ja auch immer, dass man sich nichts gefallen lassen solle und man das tun solle, was man möchte und einem Spass mache – das reale Leben funktioniere aber anders.

A. (49), Mutter und Lernendenausbildende 

«Vor allem das selbst organisierte Lernen ohne konkrete Vorgaben entspricht heutzutage nicht mehr dem Entwicklungsstand einer 15-jährigen Person», sagt A. Die Gen Z habe mit der Kommunikation und der Auftragserteilung der Boomer-Generation Schwierigkeiten. Sie bräuchten knappe und kurze Anweisungen und eine gute Führung – zwischen den Zeilen zu lesen, wie das die Boomer machten, falle der Gen Z schwer. «Es ist schwierig, die Jugendlichen zu erreichen und abzuholen – sie ticken nun mal anders.»

Wenn man sich in ihre Richtung anpassen würde, bräuchten möglicherweise weniger junge Leute eine Diagnose wie eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zu erhalten. Zudem würden auch die «einfacheren» Jobs fehlen – oder diese würden als so minderwertig angeschaut und bezahlt, dass keiner sie mehr lernen wollte. «Schon von klein auf verbringt die Gen Z viel Zeit im Sitzen und am Handy – einige sind dadurch vielleicht weniger gewohnt, körperliche Leistungen zu erbringen.»

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