Gender-DebatteEltern sollen nicht mehr Mutter und Vater sagen
In der Stadt Zürich wird regelmässig der Newsletter der Mütter- und Väterberatung verschickt. Die jüngste Ausgabe befasst sich mit dem Thema genderneutrale Sprache.
Darum gehts
Der neue Newsletter der Mütter- und Väterberatung der Stadt Zürich befasst sich mit dem Thema genderneutrale Sprache.
Aus Vater und Mutter soll «Elternteil» oder «Betreuungsperson» werden.
Einen ähnlichen Vorschlag gab es in Frankreich – ohne grossen Erfolg.
Aus Vater und Mutter soll künftig «Elternteil» oder «Betreuungsperson» werden: Im neuen Newsletter der Mütter- und Väterberatung der Stadt Zürich wird Eltern empfohlen, mit ihren Kindern eine genderneutrale Sprache zu verwenden – besonders, wenn sie mit ihnen über andere Familien reden.
Eltern sollen sich in unterschiedlichen sozialen Umgebungen bewegen, wird laut NZZ im Newsletter weiter geraten. So empfiehlt die Stadtbehörde, dass Zürcher Familien mit ihren Kindern Kontakt zu Patchwork- und Regenbogenfamilien sowie zu Alleinerziehenden suchen und sich im Familienkreis darüber austauschen. Weiter sollten Eltern «die eigene geschlechtliche Prägung und den daraus resultierenden Kleidungsgeschmack für das Kind zurückstellen», heisst es im jüngsten Newsletter.
Viele Anfragen von besorgten Eltern
Dass das Thema jetzt aufgekommen sei, ist laut Julia Köpfli, Mitarbeiterin Kommunikation der Sozialen Dienste, kein Zufall. Offenbar beschäftigen Fragen wie Erziehung und Geschlecht die Zürcher und Zürcherinnen. In letzter Zeit kämen viele mit Anliegen in die Mütter- und Väterberatung. Man wolle nun mit dem Newsletter Impulse für eine genderoffene Erziehung bieten.
«Elternteil» statt Vater und Mutter – was meinst du dazu?
SVP-Kantonsrätin Susanne Brunner bezeichnet den Inhalt des Newsletters als «alarmierend und völlig lebensfremd». Erziehung sei eine private Angelegenheit, die die Stadtverwaltung nichts angehe, sagt sie der NZZ. Der Newsletter sei eine Anleitung für eine Erziehung zur Auflösung der Geschlechter, ist Brunners Meinung.
«Negierung der Geschlechter»
In mehreren europäischen Ländern wird das Thema gendergerechte Sprache heiss debattiert. Im Februar 2019 machte die Abgeordnete Valérie Petit von der Partei La République En Marche (kurz LaREM) von Präsident Emmanuel Macron einen Antrag zur Änderung des französischen Schulgesetzes: Petit forderte, dass es «Vater und Mutter» auf schulischen Formularen nicht mehr gibt – stattdessen sollen Vater und Mutter als «Parent 1 und 2» - Elternteil 1 und Elternteil 2 - angesprochen werden.
Ihr Projekt sorgte jedoch für wenig Zuspruch. Auch im Nachbarland nannte eine Abgeordnete der rechtsliberalen Républicains (LR) die Begriffe «Parent 1 und 2» eine «Negierung der Geschlechter».
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