IranGeneral spricht von mindestens 300 toten Demonstranten
Das islamische Regime geht im Iran brutal gegen Proteste vor. Zum ersten Mal gibt es nun Opferzahlen aus offizieller Quelle.
Folgendes Video zeigt, wie die Sicherheitskräfte gegen die Protestierenden Gewalt einsetzen.
Twitter/FridaGhitisDarum gehts
Zum ersten Mal gibt es eine offizielle Zahl zu toten Demonstranten im Iran.
Ein General spricht von mindestens 300 Toten.
Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass die Zahl höher ist.
Erstmals hat ein iranischer General im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten in dem Land von vielen Todesopfern gesprochen. General Amir-Ali Hadschisadeh, der Kommandeur der Luft- und Raumfahrtabteilung der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), sprach in einer Rede von mindestens 300 Toten, wie ein Video des Onlineportals Tabnak am Dienstag zeigte.
Er erwähnte dabei auch «Märtyrer» – gemeint sind damit getötete Sicherheitskräfte und Polizisten. Die Revolutionsgarden sind im Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und wichtiger als das klassische Militär.
Menschenrechtsorganisationen schätzen Zahl der Getöteten auf mindestens 450
Bisher hatten vor allem Menschenrechtler die Zahl der Todesopfer dokumentiert. Die in den USA ansässige Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) etwa ging in einer jüngsten Schätzung infolge der Niederschlagung der Proteste von mindestens 450 getöteten Demonstranten aus, darunter sollen auch 64 Kinder sein. Ausserdem sollen 60 Sicherheitskräfte ums Leben gekommen sein.
Kommandeur Hadschisadeh machte erneut Irans Feinde für die Proteste verantwortlich. Neben den USA nannte er auch Deutschland und Frankreich. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Militär und Politik die Schuld auf das Ausland geschoben. Beobachter sehen darin den Versuch, von den eigentlichen Ursachen der Proteste abzulenken.
Auslöser der Massenproteste gegen das System der Islamischen Republik war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verhaftet worden war.
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