BielGesunder Energydrink von Bieler Gymelern
Junge Bieler verleihen Flügel: Die Gymnasiasten haben den gesunden Energydrink Putsch Up erfunden. Das Getränk ist ein Erfolg.
Müde und demotiviert schlurften die sieben Schulkollegen im vergangenen Herbst in den zweistündigen interdisziplinären Unterricht des Gymnasiums Biel-Seeland. Es fehlte ihnen noch an einer zündenden Idee – sollten sie doch in ihrem letzten Gymerjahr für das Start-up-Projekt Young Enterprise Switzerland (YES) ein eigenes Produkt lancieren. «Ein Aufputschmittel! Das wär doch was», rief Teammitglied Armin Mandzuka plötzlich in die träge Runde.
Nun, rund ein halbes Jahr später, vertreiben die 17- bis 19-jährigen Primaner mit ihrem Miniunternehmen Putsch Up einen eigenen Energydrink: «Putsch Up ist ein Mineralwasser mit Passionsfrucht und einer aufputschenden Portion Koffein», preist CEO Sebastian Maser (18) das neue Produkt an.
«Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die ganze Produktion selbst vorzunehmen», so Maser gegenüber dem «Bieler Tagblatt.» Gesund, natürlich und ein Produkt aus der Region sollte der flüssige Energielieferant werden. Wollte man doch keine billige Kopie der bereits überfüllten Energydrink-Branche auf den Markt bringen. «Wir haben absichtlich auf die Alubüchse mit chemischem Inhalt verzichtet.»
Der Weg in die Verkaufsregale
Trotz grosser Vision gehörten Rückschläge zum Tüftleralltag des Teams. Nebst der kniffligen Rezeptforschung sei es etwa auch schwierig gewesen, eine Produktionsstätte zu finden. «Die lokale Brauerei des Seeländerbräus, die Lago Lodge, hat uns ihre Infrastruktur zur Verfügung gestellt.» Diese eigne sich jedoch nur für kleinere Produktionsgänge.
Mit 400 Putsch-Up-Getränken starteten die Jungs so im vergangenen Januar in die erste Verkaufsrunde. Die Nachfrage war gross, innert kürzester Zeit war der Lifestyledrink ausverkauft. «Auf dem Schulhausareal wurde plötzlich überall Putsch Up getrunken – das macht schon stolz.» Derzeit suchen sie nach einer neuen Produktionsstätte um grössere Mengen zu produzieren.
Zuerst die Matura
Das Getränk hätte Zukunft, da sind sich die Jungs einig. «Wir wurden in die Top 50 der Yes-Unternehmen des Jahres 2014/15 gewählt.» Die Zukunft des Getränkes werde nun aber etwas schwierig, da sich die Wege der sieben Gymnasiasten nach der Schule trennen werden, so Maser. Und zuallererst müsse die bevorstehende Matur bestanden werden. Ob danach die Zeit für den Durchbruch von Putsch Up reif sein wird?