Littering-Patrouille in GrenchenGetarnte Polizisten lauern auf Abfallsünder
Die Stadtpolizei Grenchen nahm im Mai Abfallsünder ins Visier. Während zwei Tagen waren Polizisten in Zivil auf der Suche nach Personen, die ihren Abfall auf der Strasse entsorgen. Mit Erfolg.
Die Grenchner Polizisten legten sich in Zivil auf die Lauer. Sie patrouillierten in der Umgebung der Stadt Grenchen und büssten Personen, die sie beim Wegwerfen von Abfall auf die Strasse erwischten. Dabei gingen der Polizei 25 Abfallsünder ins Netz.
«Diese zwei Patrouillentage waren ziemlich ergiebig», sagt der Grenchner Stapo-Kommandant Christian Ambühl gegenüber dem «Grenchner Tagblatt». Mit der Aktion wollte die Grenchner Stadtpolizei dem Abfallproblem in der Innenstadt entgegenwirken und das Bewusstsein der Bevölkerung schärfen. Die Undercover-Aktion zeigte Wirkung: «Fast alle haben danach ihren Abfall aufgehoben und die Busse anstandslos bezahlt», so Ambühl. Im Kanton Solothurn kommt man bei Littering mit einer relativ tiefen Busse von 40 Franken davon.
Notorischer Abfallsünder dank Video gefasst
Ein grosses Problem wie achtlos weggeworfene Zigarettenstummel und herumliegende Esskartons sind auch Sofas, Stühle und Mobiliar. Solche Möbelstücke werden illegal auf den Strassen entsorgt und stehen dann wochenlang auf den Strassen herumstehen.
Findet sie an einem Ort häufiger illegal entsorgten Müll, durchwühlt die Polizei auch mal die Abfallsäcke. In rund 10 bis 15 Fällen pro Jahr werde man dadurch fündig, sagt Ambühl. Doch andere Litterer sind schwerer zu fassen: Immer wieder gebe es Personen, die beim illegalen Entsorgen penibel darauf achten würden, dass man die Herkunft des Mülls nicht herausfinden könne. Eine solche Person konnte die Grenchner Stadtpolizei kürzlich mittels Videoüberwachung ermitteln. «Wir haben extra eine versteckte Kamera installiert, was schliesslich zum Erfolg führte», berichtet Ambühl.
Plastikabfall im Kompost
Auch beim Grünabfall gebe es öfter Probleme in Grenchen. Immer wieder würden Plastikabfälle und nicht kompostierbarer Müll in der Grünabfuhr landen. Deshalb wurden in Grenchen sogar einige Container mit Vorhängeschlössern gesichert. Die Grüncontainer waren zum Teil überladen und mit nicht kompostierbaren Säcken beladen. Dies kann unter anderem zu Kollektivstrafen für die Anwohner führen.