meineimpfungen.chGleicher Name, anderer Arm – Impfung der falschen Person zugewiesen
Bei meineimpfungen.ch schien es auch intern Datenprobleme gegeben zu haben. Zwei Fälle sind bereits bekannt, die Verantwortlichen sprechen von einem Versehen.
Darum gehts
Die Plattform meineimpfungen.ch hat offenbar Impfdaten der falschen Person zugewiesen.
Die Verantwortlichen reden von einem Versehen, Manipulation von aussen sei unwahrscheinlich.
Die Webseite ist derzeit noch offline, der Konsumentenschutz rät Betroffenen, ihre Daten löschen zu lassen.
Bereits bekannt ist, dass meineimpfungen.ch von aussen leicht zu manipulieren gewesen war. Jetzt wird zudem publik, dass es offenbar auch intern Probleme bei der Datenpflege gab. Denn eine Frau aus Zürich wurde im Februar gegen Corona geimpft und ihre Hausarztpraxis gab darauf die Daten auf meineimpfungen.ch ein. Eine andere Frau aus dem Aargau war ziemlich überrascht, als sie anfangs März in ihrem elektronischen Impfbüchlein entdeckte, dass sie offenbar bereits geimpft ist, obwohl sie sich erst dafür angemeldet hatte, meldet der «Tages-Anzeiger» (Bezahlartikel).
Ein internes Versehen
Die zweite Frau meldete sich am 11. März bei der Plattform und hat lange keine Antwort bekommen. Auf Anfrage des «TA» sagen nun Verantwortliche von meineimpfungen.ch, dass es sich um ein Versehen gehandelt haben muss und die Daten nicht von aussen manipuliert worden seien. Bereits ist ihnen ein zweiter Fall von einer Datenverwechslung bekannt.
Die Praxisassistentin, die die Impfung von Frau 1 vorgenommen und eingetragen hat, beschreibt den Eintrag in das Modul bei meineimpfungen.ch auch als mühsam: Man habe lediglich die verlangten Personendaten ausgefüllt und das Häkchen für die Übertragung in das elektronische Impfbüchlein gesetzt. Den Account bei meineimpfungen.ch erstelle die Software jeweils selber.
Plattform weiterhin offline
Am Dienstag wurde publik, dass die Plattform massive Probleme mit dem Datenschutz hat. Die Seite ist immer noch offline, doch die Betreiber schreiben nun auf der Homepage: «Wir gehen zum heutigen Zeitpunkt davon aus, dass die Schwachstellen nicht missbraucht wurden und deshalb nicht zu einem hohen Risiko für Ihren persönlichen Datenschutz führten.» Unterdessen hat die Stiftung für Konsumentenschutz die Betroffenen dazu aufgerufen, ihre Daten aus dem Register entfernen zu lassen.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Tel. 143